Der vor dem Wochenende lethargische DAX hat am Montag wieder Kurs auf die Marke von 18.000 Punkten genommen. Zu Beginn einer "Woche der Notenbanken" stützten insbesondere gute Vorgaben von den asiatischen Börsen. Auch die Delivery-Hero-Aktie notiert fester. Der Titel hat nach einer langen Durststrecke wieder Fahrt aufgenommen.
Bei Delivery Hero brauchten Aktionär starke Nerven. Die Aktie des Essenslieferdiensts Delivery Hero ist nach der Sonderkonjunktur durch die Corona-Pandemie deutlich unter die Räder gekommen. Vom Allzeithoch im Januar 2021 bei der 145-Euro-Marke ist der Kurs weit entfernt. Anfang 2024 erreichte der Titel ein neues Allzeittief bei 14,92 Euro. Damit hat die Aktie in nur drei Jahren um zeitweise über 90 Prozent an Wert verloren.
Nun hellt sich die Lage aber wieder auf. Der neueste Quartalsbericht vergangenen Monat hat Anlegern positive Impulse geliefert. Nachdem der Essenslieferdienst im abgelaufenen Quartal zumindest bereinigt und operativ wieder schwarze Zahlen schrieb, will man den operativen Gewinn im laufenden Jahr vervielfachen. Dabei setzt Konzernchef Niklas Östberg wie zuletzt auf Profit vor Wachstum, wie er mitteilte. Demnach will das Berliner Unternehmen in diesem Jahr vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten zwischen 725 und 775 Millionen Euro erwirtschaften.
Weiteren Rückenwind für Delivery Hero gab es in den vergangenen Tagen. Die EU-Staaten einigten sich bezüglich verbesserter Rechte für Mitarbeiter großer Online-Lieferdienste. Final entschied man sich nun doch für den Entwurf, der weniger streng sei als die ursprüngliche Fassung von 2021, hieß es von der Deutschen Bank. Die noch erforderliche Billigung durch das Europaparlament gilt als wahrscheinlich. Die Aktie reagierte mit einem Freudensprung.
Mit dem Sprung über den GD50 bei rund 22 Euro sowie dem Ausbruch über den Widerstand bei 24,60 Euro, hat die Aktie ein erstes technisches Kaufsignal ausgelöst. Als nächstes Etappenziel steht die 200-Tage-Linie bei der wichtigen 30-Euro-Marke im Fokus. Anleger sollten hier aber weiterhin vorsichtig bleiben.