Auch am heutigen Dienstag geht die Erholungsbewegung bei der Online-Apotheken-Aktie weiter. Der Kurs steigt rund zwei Prozent, nachdem er Ende vergangener Woche völlig unter die Räder geraten war. Analysten sind sich allerdings uneinig, wie die Verkaufswelle zu werten ist und wo nun das faire Kursziel für Zur Rose liegt.
Die negative Kursreaktion nach den Zahlen und der Jahresprognose für 2023 erklärten Analysten der UBS mit einem schwachen Margenprofil des fortgeführten Geschäfts. Der Ausblick für das bereinigte EBITDA 2023 sei enttäuschend gewesen. Angesichts dessen sei damit zu rechnen, dass die bisherigen Schätzungen für Zur Rose sinken werden. Die UBS bestätigte ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie (Kursziel: 43 Schweizer Franken).
Gute Fortschritte attestierten dagegen Warburg-Analysten mit Blick auf die eingeleiteten Sparmaßahmen. Zwar habe Zur Rose im abgelaufenen Geschäftsjahr einen erheblichen Verlust ausgewiesen, sei aber auf dem richtigen Weg. Die positiven Auswirkungen diverser Maßnahmen auf die Kosten sollten 2023 sichtbar werden, hieß es in einer Studie. Warburg bestätigte seine Kaufempfehlung (Kursziel: 80 Schweizer Franken).
Bei Jefferies bleibt man ebenfalls bei einer Kaufempfehlung für Zur Rose (Ziel: 64 Franken). Das bereinigte operative Ergebnis habe sich zuletzt deutlich verbessert. Die Profitabilität sei besser gewesen als erwartet, hieß es zur Begründung. Die Jahresprognose decke sich mit den Erwartungen.
Baader rät zum Kauf mit Ziel 55 Franken, auch wenn die Online-Apotheke durch den Verkauf des Schweiz-Geschäfts voraussichtlich erst ein Jahr später als erwartet profitabel werde und das eine Enttäuschung sei.
Die Deutsche Bank sieht das Ziel bei 56 Franken, rät aber nur zum Halten der Zur-Rose-Aktie.
Langfristig bleiben Online-Apotheken spannend, Anleger müssen aber immer wieder mit erhöhter Volatilität rechnen. Zur Rose lebt immer noch hauptsächlich von Zukunftsfantasie – und ein Investment ist dementsprechend relativ spekulativer Natur.
(mit Material von dpa-AFX)