Von der verpflichtenden Einführung der elektronischen Rezeptierung (E-Rezept) in Deutschland erhoffen sich Online-Arzneimittelversender wie Shop Apotheke Europe oder Zur Rose eine Belebung ihres Geschäfts. Unter anderem haben Verschiebungen für Druck auf den Aktienkursen gesorgt. Kein Wunder, dass die weiteren Entwicklungen mit Argusaugen verfolgt werden.
Die jüngsten Fortschritte begrüßt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Dazu gehört, dass das E-Rezept künftig auch über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) abrufbar ist. "Ich denke, dass wir es mit drei Wegen hinkriegen, dass die Akzeptanz groß ist", so Overwiening in einem Facebook-Livetalk vom 27. Februar. "Ich freue mich ganz besonders, dass wir mit allen Gesellschaftern der gematik in einem Boot sind und die gleiche Meinung haben. Auch die Ärzteschaft begrüßt es sehr."
Schritt in die richtige Richtung
Stück für Stück nähern sich die Beteiligten einer verpflichtenden Einführung des E-Rezepts in Deutschland. Shop Apotheke Europe wird kommende Woche (7. März) seinen Geschäftsbericht für 2022 veröffentlichen. Die Marktteilnehmer dürften sich hierbei vor allem auf Aussagen zum E-Rezept, zur Margenentwicklung, zu den Lieferketten und zum Ausblick auf das laufende Fiskaljahr 2023 konzentrieren.
Auch die Aktie von Zur Rose ist nach Ansicht des AKTIONÄR wieder einen Blick wert. Die Unternehmensgruppe hat vor wenigen Wochen mit der Ankündigung des Verkaufs seines Schweiz-Geschäfts für Furore gesorgt. Das in AKTIONÄR-Ausgabe angegebene Kauflimit bei 48 Euro wurde vor Kurzem ausgelöst.
Das E-Rezept in Deutschland könnte sich als Wachstumstreiber für Shop Apotheke Europe und die Schweizer Zur Rose erweisen. Am letzten Tag der Handelswoche können beide Titel erneut Boden gut machen. Die Aktien bleiben an schwachen Tagen für mutige Anleger mit Weitblick kaufenswert.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Shop Apotheke befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.