Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke Europe hat das rasante Wachstum im ersten Quartal 2021 auch in einen steigenden operativen Gewinn umgemünzt. Dennoch findet das Zahlenwerk bei den Marktteilnehmern keinen Anklang, die Aktie des Unternehmens verliert am Donnerstag zwischenzeitlich knapp zehn Prozent an Wert.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sei im ersten Quartal um fast ein Fünftel auf 5,7 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz stieg - wie bereits seit Anfang April bekannt - um 22 Prozent auf 284 Millionen Euro. Die operative Marge ging leicht auf zwei Prozent zurück. Finanzvorstand Jasper Eenhorst begründete den Rückgang unter anderem auch mit zwei Zukäufen und Investitionen in das weiter erwartete Wachstum.
Prognose bestätigt
"Wir haben im ersten Quartal zwei strategisch bedeutende Akquisitionen getätigt", sagte er. "Die Tatsache, dass wir momentan zwei Logistikstandorte parallel betreiben, wirkt sich zwar in den ersten sechs bis neun Monaten dieses Jahres auf unser Ergebnis aus, schafft aber die nötige Kapazität zur Umsetzung unserer ambitionierten Ziele." Der Konzern peilt 2021 weiter ein Umsatzplus von rund 20 Prozent oder mehr an. 2020 war der Erlös noch um 38 Prozent auf 968 Millionen Euro gestiegen. Vom Umsatz sollen 2,3 bis 2,8 (2020: 2,2) Prozent als bereinigter Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hängen bleiben.
Der bereinigte operative Gewinn (EBITDA) habe die Markterwartung verfehlt, hieß es von der Commerzbank. Grund hierfür seien höhere Ausgaben für das operative Geschäft gewesen. Anleger strafen die Aktie daraufhin ab.
Mit dem neuerlichen Kursrutsch hat sich das Chartbild klar eingetrübt. Bereits vor der Zahlenvorlage wurde die AKTIONÄR-Empfehlung auf Shop Apotheke Europe mit einem satten Gewinn von knapp 394 Prozent bei 160,00 Euro ausgestoppt. Die Aktie bleibt langfristig jedoch weiter hochinteressant. Watchlist!
(Mit Material von dpa-AFX)