Die Aktie des Öl-Riesen Shell knüpft am Donnerstag an die Gewinne vom Vortag an, zur Stunde gewinnt das Papier rund 1,3 Prozent an Wert. Das Unternehmen konnte mit den Zahlen zum zweiten Quartal die Marktteilnehmer überzeugen. Vor allem der Gewinn im zweiten Jahresviertel trifft bei den Anlegern auf offene Ohren.
Der Öl- und Gaskonzern Shell setzt nach einem überraschend hohen Quartalsgewinn das Tempo seiner Aktienrückkäufe fort. Im laufenden dritten Quartal sollen Papiere für 3,5 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 3,3 Milliarden Euro) zurückgekauft werden.
Die Dividende für das zweite Quartal soll 34,4 Cent je Aktie betragen und damit ebenfalls auf dem bisherigen Niveau bleiben und nicht, wie von Analysten erhofft, leicht steigen. Derweil lief es im zweiten Quartal besser als am Markt erwartet wurde: Der bereinigte Nettogewinn fiel zwar um fast ein Fünftel auf 6,3 Milliarden Dollar, Analysten hatten aber mit weniger gerechnet. Auch den Schuldenberg konnten die Briten stärker reduzieren als gedacht.
Unter dem Strich verblieb für die Shell-Aktionäre mit 3,5 Milliarden Dollar nur noch halb so viel, wie ein Jahr zuvor. Anfang Juli hatte der Konzern bereits angekündigt, im zweiten Quartal eine Milliardenabschreibung vornehmen zu müssen. Grund sind unter anderem Verzögerungen beim Bau einer Biospritanlage in Rotterdam. In diesem Zuge hatten die Briten auch erste Hinweise auf die Ergebnisentwicklung gegeben: Die Ergebnisse dürfte wegen saisonale Verschiebungen im Gashandel auf dem Niveau des Vorjahres liegen, aber unter denen des ersten Quartals.
Aus charttechnischer Sicht nimmt die Shell-Aktie nun das Juli-Hoch wieder ins Visier. Gelingt der Ausbruch über dieses Hoch, wäre der Weg in Richtung 52-Wochen-Hoch vom April 2024 geebnet.
Shell überzeugt, wenngleich die Aktienrückkäufe nicht gerade ideenreich sind. Aufgrund der guten Perspektiven für den breit aufgestellten Global-Player bleibt DER AKTIONÄR zuversichtlich gestimmt. Die solide Bilanz, die immer noch attraktive Bewertung und das spannende Chartbild sprechen klar für den Dividenden-Titel.
(Mit Material von dpa-AFX)