Die Entwickler von RNA-Interferenz-Wirkmechanismen kennen an den Märkten derzeit kein Halten. Arrowhead, Medicines und Alnylam haben die Indizes heuer jeweils meilenweit hinter sich gelassen – und das Momentum verstärkt sich aktuell noch. Um was geht es hierbei eigentlich, und sollte man auf den Zug noch aufspringen?
Gene zielgerichtet abschalten: Durchbruch bei Medicines!
Es hatte sich angebahnt: In der vergangenen Woche hatte die Medicines Company positive Phase 3-Daten seines Medikaments zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen veröffentlicht, die durch einen erhöhten Cholesterinspiegel im Blut gekennzeichnet sind (familiärer Hypercholesterinämie. Der Name: Inclisiran. Dabei handelt es sich um eine zwar kleine, aber doch sehr störende Erbinformation. Kurz gesagt: Die Aktivität des entsprechenden RNAs lässt sich offenbar gezielt abstellen und damit die Fettstoffwechselstörung lindern oder gar ausschalten. Eine sehr elegante, nebenwirkungsarme Behandlungsform.
Novartis lässt sich nicht lange bitten und schlägt zu
Wie der Aktionär gestern berichtete, hat der Schweizer Pharmariese Novartis daraufhin ein Übernahmeangebot für Medicines vorgelegt, welches bereits angenommen worden ist. Die positiven Studiendaten und die Übernahme kommen wiederum einem Ritterschlag für alle in diesem Bereich forschenden Unternehmen gleich, denn der Ansatz scheint prima zu funktionieren und der Markt bereit zu sein, hierfür viel Geld auf den Tisch zu legen. Daher ging es im Gefolge auch für Arrowhead und Alnylam weiter steil bergauf.
Spitze erreicht?
Die Charts der oben besprochenen Aktien sehen natürlich gefährlich steil aus. Ob die zukünftigen Markt-Chancen damit allerdings schon eingepreist sind, lässt sich derzeit noch nicht sinnvoll abschätzen. Allgemein erkennt der Markt in solchen Situationen erst nach und nach, welche Potentiale in sich so rasch entwickelnden Bereichen stecken. Während bei Medicines nunmehr kaum noch etwas zu holen sein dürfte, kann der Zug bei den Peers daher auch noch munter weiterrollen. Die Arrowhead-Aktie liegt im Depot des TSI USA-Börsenbriefs – und wird dort weiter seinen Platz behalten.