Rund zwei Jahre schon bringt die Pandemie Schwung in die Geschäfte des Laborzulieferers und Diagnostikspezialisten Qiagen. In der kommenden Woche wird es nun spannend. Am Dienstag veröffentlicht Qiagen die Zahlen für das Schlussquartal und das Gesamtjahr 2021.
Der Konzern mit operativem Sitz im nordrhein-westfälischen Hilden und Holding im niederländischen Venlo hatte früh Tests auf das Corona-Virus im Markt. Inzwischen ist die Produktpalette rund um Sars-Cov-2 weiter gewachsen. Doch wie ungewiss der Verlauf der Corona-Pandemie ist, lässt sich gut an den Prognosen ablesen: Zwei Mal im vergangenen Jahr änderte die Qiagen-Führung um Unternehmenschef Thierry Bernard und Finanzvorstand Roland Sackers die Ziele. Zunächst war der Umsatz mit Corona-Tests zu üppig eingeschätzt worden, dann aber liefen die Geschäfte im dritten Quartal wieder besser als gedacht.
Als Qiagen seine zunächst gestutzten Jahresziele Anfang November daher hob, war aber nicht nur das Testgeschäft ausschlaggebend. Vielmehr brummt auch das Geschäft mit zahlreichen "Non-Covid"-Produkten, auf denen ohnehin die längerfristigen Hoffnungen des Managements liegen. Weil Qiagen in der Pandemie beispielsweise von bestimmten Analysegeräten ein Vielfaches der üblichen Menschen losschlug, lassen sich leichter Folgegeschäfte über das Sars-Cov-2-Spektrum hinaus generieren.
In den vergangenen Monaten stand Qiagen zudem des Öfteren als mögliches Übernahmeziel im Fokus. Von dieser Seite könnte es durchaus auch in diesem Jahr in eine weitere Runde gehen. Attraktiv ist das Portfolio von Qiagen allemal.
Charttechnisch ist das Papier von Qiagen allerdings derzeit angeschlagen. Die Aktie ist unter die 200-Tage-Linie gerutscht. Diese gilt es nun rasch zurückzuerobern. Bewertungstechnisch ist Qiagen auf dem aktuellen Niveau in jedem Fall attraktiv. Anleger bleiben an Bord.