Mitte Dezember 2021 hat Pfizer die milliardenschwere Übernahme von Arena Pharmaceuticals verkündet und sich somit den Zugriff auf die Substanz Etrasimod gesichert. Inzwischen ist die Substanz zur Behandlung von Colitis ulcerosa (UC) unter dem Markennamen Velsipity zugelassen. Doch die Konkurrenz in diesem Markt ist enorm.
In den ersten Monaten seiner Verfügbarkeit in den USA habe Velsipity von Pfizer bereits für Furore im Bereich der mittelschweren bis schweren Colitis ulcerosa gesorgt, berichtet Fierce Pharma. Das Medikament konkurriere mit Zeposia von Bristol Myers Squibb, einem weiteren S1P-Rezeptormodulator, sowie mit Biologika wie Humira und Rinvoq von AbbVie, Stelara von Johnson & Johnson, Entyvio von Takeda und Omvoh von Eli Lilly von denen die letzten beiden innerhalb weniger Wochen nach Velsipity im letzten Herbst zugelassen wurden, heißt es weiter.
Einem Bericht von GlobalData zufolge müsse Pfizer sich jedoch steigern, um diese Konkurrenten weiterhin abwehren zu können, so Fierce Pharma. "Der UC-Markt hat sich in den letzten Jahren zu einem hart umkämpften Markt entwickelt und kann als ein sehr dynamisches Feld betrachtet werden, in dem mehrere Therapien für die Behandlung von UC zugelassen sind. Der anhaltende ungedeckte Bedarf in diesem Bereich sowie die gesundheitliche Belastung durch die Krankheit unterstreichen den Bedarf an der Entwicklung neuartiger Therapien", wird Healthcare-Analyst Filippos Maniatis zitiert.
Laut dem Experten bestehe die Erwartung, dass die in der Entwicklung befindlichen Wirkstoffe für UC schließlich den Bedarf an hochwirksamen Behandlungsalternativen decken könnten, sollten diese Wirkstoffe die Zulassung erhalten.
Pfizer hat sich den Velsipity-Entwickler Arena Pharmaceuticals satte 6,7 Milliarden Dollar kosten lassen. Wie die Verkäufe im umkämpften Markt anlaufen, werden die kommenden Quartalszahlen des Unternehmens zeigen.
Indes notiert die Pfizer-Aktie in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs. Derzeit fehlen dem AKTIONÄR die Kaufargumente, wenngleich der Titel inzwischen mit einer Dividendenrendite von gut sechs Prozent lockt. Im US-Pharma-Bereich bleibt das Papier von Merck & Co die erste Wahl.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.