Gelungener Börsenstart für Oxford Nanopore Technologies am Donnerstag in London. Die Aktie des Entwicklers von Sequenzierungsgeräten legte in der ersten Handelsstunde kräftig zu und notiert auch am Nachmittag weit über dem Ausgabepreis. Seine COVID-19-Schnelltests liefert das Unternehmen unter anderem an die britische Gesundheitsbehörde.
In der Spitze kletterte der Kurs bis auf 623 Pence und damit 47 Prozent über den Ausgabepreis. Zwar konnte die Aktie dieses Niveau nicht halten, notiert aber am Donnerstagnachmittag bei 600 Pence noch immer deutlich im Plus.
Die Bewertung des Biotech-Unternehmens liegt damit bei gut fünf Milliarden Britische Pfund (GBP) – doppelt so hoch wie bei der letzten außerbörslichen Finanzierungsrunde im Mai dieses Jahres.
Oxford Nanopore Technologies profitiert stark von der Test-and-Trace-Kampagne der britischen Gesundheitsbehörde NHS, für die es die COVID-Schnelltests liefert. Die Nanoporen-Sequenzierungsgeräte können darüber hinaus zum Beispiel zur Erkennung von Krebs und in der Mikrobiologie eingesetzt werden.
Aufgrund der starken Nachfrage während der Corona-Pandemie haben sich Umsätze der Briten im letzten Jahr auf 114 Millionen GBP mehr als verdoppelt. Die Verluste gingen um 16 Prozent auf 61 Millionen zurück.
Im Rahmen des Börsengangs hat der Technologie-Riese Oracle Aktien von Oxford Nanopore im Wert von 150 Millionen GBP gekauft. Teil des Deals ist, dass das Biotech-Unternehmen das Cloud-Computing-System von Oracle nutzen kann.
Der Markt für DNA-Sequenzierung soll bis 2025 im Schnitt pro Jahr um 19 Prozent auf 25 Milliarden Dollar wachsen. Mit einem Partner wie Oracle ist Oxford Nanopore gut aufgestellt, davon zu profitieren. DER AKTIONÄR nimmt den Börsen-Neuling auf die Watchlist.