Der Weltmarktführer für Diabetes will sich mit Übernahmen breiter aufstellen und zusätzliches Wachstum für die Zukunft sichern. Die Dänen sind nun in den Bereichen der Bluterkrankungen sowie Onkologie fündig geworden: Für einen Milliarden-Dollar-Betrag plant Novo Nordisk die Übernahme der Biotech-Gesellschaft Forma Therapeutics.
Novo Nordisk bietet 20 Dollar je Aktie von Forma Therapeutics, was einem Aufschlag von 92 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittspreis pro Papier während der letzten 30 Tage bis zum 31. August 2022 entspricht. Der Gesamtwert beläuft sich damit auf 1,1 Milliarden Dollar.
Novo Nordisk hat es vor allem auf Etavopivat abgesehen. Forma Therapeutics treibt die klinische Entwicklung der Substanz gegen die Sichelzellkrankheit (SCD) und seltenen Blutkrankheiten voran. Interessant: Erst vor Kurzem sicherte sich der Pharma-Riese Pfizer mit Global Blood Therapeutics einen Player in dem aussichtsreichen Therapiegebiet gesichert. Womöglich hatte auch Novo Nordisk an dem Unternehmen Interesse gezeigt.
Neben den Projekten im Bereich der Bluterkrankung verfügt Forma Therapeutics auch über eine Forschungspipeline im Bereich der Onkologie. Diese sind allerdings an Boehringer Ingelheim respektive Rigel Pharmaceuticals verpartnert.
Novo Nordisk sichert sich eine aussichtsreiche Pipeline für einen fairen Preis, wenn nicht ein anderer Bieter mit einem potenziell höheren Gebot die Übernahmepläne durchkreuzt. Die Dänen setzen damit ihre ausgewogene M&A-Strategie fort, bereits im November vergangenen Jahres sicherte sich die Gesellschaft den RNAi-Spezialisten Dicerna für einen schmalen Taler. DER AKTIONÄR bleibt langfristig für den Insulin-Weltmarktführer optimistisch gestimmt – und der Wert ein fester Bestandteil des "Schlag-den-Buffett-Depot".