Nach der Korrektur in den vergangenen Tagen hat die Aktie von Morphosys am Donnerstag Stärke gezeigt. Die Aktie ging mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 120,40 Euro aus dem Handel und war damit die drittstärkste Aktie des Tages im MDAX. Auch am Freitagmorgen kann die Aktie leicht zulegen. Am Mittwoch hatten noch schwächere Umsätze bei Johnson & Johnson mit dem Partnerprojekt Tremfya für Unsicherheit gesorgt.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Morphosys nach den Quartalszahlen des US-Pharma- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson auf "Neutral" belassen. Der Umsatz mit dem Wirkstoff Tremfya aus der Partnerschaft mit Morphosys habe unter den durchschnittlichen Markterwartungen gelegen, was leicht negativ für Morphosys sei, schrieb Analyst Keyur Parekh in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie.
Ebenfalls mit „Halten“ bewertet das Analysehaus Independent Research die Aktie von Morphosys. Independent Research hat das Kursziel aber um 20 Euro auf 130 Euro nach oben angepasst. Der Markt sei darüber enttäuscht gewesen, dass das Pharmaunternehmen in den USA keinen größeren Kooperationspartner gefunden habe, schrieb Analyst Tobias Gottschalt in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Trotzdem ist der Experte mittelfristig optimistisch.
Morphosys hatte vor gut einer Woche eine Kollaborations- und Lizenzvereinbarung mit Incyte für die globale weitere Entwicklung und die Vermarktung von Morphosys' firmeneigenem anti-CD19 Antikörper Tafasitamab (MOR208) unterzeichnet.
Weitaus positiver sieht den Deal die Commerzbank. Sie hat die Einstufung für Morphosys nach Bekanntwerden der Kooperation mit Incyte auf "Buy" mit einem Kursziel von 160 Euro belassen. Analyst Daniel Wendorff bezeichnete Incyte als spezialisierten Partner mit der richtigen Größe und Erfahrung. Insgesamt sei Morphosys ein exzellenter Deal gelungen, der kommerziell sehr attraktiv sei.
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Morphosys zuletzt ebenfalls angehoben: von 145 auf 150 Euro. Die Einstufung hat die Privatbank auf "Buy" belassen. Die Erfolgswahrscheinlichkeit des Krebswirkstoff-Kandidaten Tafasitamab (MOR208) sei gestiegen, schrieb Analystin Shanshan Xu in einer am Donnerstag präsentierten Studie.
Die Einschätzungen und Kursziele der Analysten gehen deutlich auseinander. DER AKTIONÄR schließt sich aber ganz klar dem optimistischen Lager an. Auch DER AKTIONÄR bewertet den jüngsten Deal als vielversprechend. Zudem sollten die etwas unter den Erwartungen liegenden Tremfya-Umsätze beim Partner Johnson & Johnson nicht überbewertet werden. Die neuen Projekte versprechen für Morphosys bei weitem höhere Beteiligungen. DER AKTIONÄR empfiehlt deswegen ganz klar, die Gewinne laufen zu lassen. Noch nicht investierte Anleger können auf dem aktuellen Niveau noch zugreifen.
(Mit Material von dpa-AFX)