Der Wirkstoffforscher und Antikörperspezialist Morphosys kommt bei seinem Antrag auf Zulassung seines Mittels Tafasitamab zur Behandlung einer bestimmten Form des Lymphdrüsenkrebses in den USA voran. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Antrag von Morphosys akzeptiert. Zudem wurde eine vorrangige Prüfung, der sogenannte Priority Review gewährt, teilte der MDAX-Konzern am Montag in Planegg bei München mit. Die FDA will den Angaben zufolge bis zum 30. August 2020 über die Zulassung des Antikörpers Tafasitamab zur Therapie von therapieresistentem oder wiederkehrendem diffusen großen B-Zell-Lymphom (R/R DLBCL) entscheiden.
Priority Review wird Therapien gewährt, die nach Ansicht der FDA das Potential haben, signifikante Verbesserungen bei der Behandlung, Diagnose oder Vorbeugung von schweren Erkrankungen zu erzielen. Der Priority Review verkürzt den Zeitraum der Prüfung durch die FDA nach der formalen Annahme des BLA auf sechs Monate, im Vergleich zu zehn Monaten im Rahmen einer Standardüberprüfung, so Morphosys weiter.
MorphoSys erhielt 2017 von der FDA den Status Breakthrough Therapy Designation für die Kombination von Tafasitamab und Lenalidomid bei R/R DLBCL.
"Wir freuen uns sehr, dass die FDA unseren Antrag formal angenommen und eine vorrangige Prüfung gewährt hat. Wir sind fest überzeugt, dass die Kombination von Tafasitamab und Lenalidomid eine zusätzliche Behandlungsoption für Patienten mit DLBCL darstellen könnte, die trotz Erhalt des derzeitigen Behandlungsstandards nicht angesprochen oder einen Rückfall erlitten haben", sagte Dr. Malte Peters, Entwicklungsvorstand von Morphosys.
Die Aktie von Morphosys reagiert am Montagmorgen auf die Meldung mit einem kräftigen Kurssprung von 3,6 Prozent. Zuletzt war das Papier im Zuge der Turbulenzen an den Börsen ebenfalls kräftig unter Druck geraten. DER AKTIONÄR sieht die derzeitigen Kurse als langfristig klare Kaufchance.