Die Aktie von Morphosys hat sich nach dem jüngsten heftigen Rücksetzer etwas stabilisieren können. Sie notiert am späten Vormittag bei 12,46 Euro und damit etwas über dem jüngsten Tief von 11,81 Euro. Dennoch gehört das Papier auch am heutigen Donnerstag erneut zu den zehn schwächsten Titeln im SDAX.
Der heftige Rücksetzer in der vergangenen Woche wurde ausgelöst durch eine Abstufung der US-Investmentbank Goldman Sachs. Die Analysten hatten ihr Kursziel von 24 auf 12 Euro halbiert.
In der laufenden Woche sorgte schließlich die Ankündigung, dass Finanzvorstand Sung Lee das Unternehmen im März 2023 verlassen wird, ebenfalls für wenige Freude bei den Anlegern. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, die Suche ist bereits eingeleitet.
Goldman Sachs hat daraufhin die Einschätzung zu Morphosys mit "Sell" und dem Kursziel von 12 Euro besättigt. Der angekündigte vorzeitige Abschied von Finanzvorstand Sung Lee aus persönlichen Gründen könnte in dem für den Antikörperspezialisten operativ schwierigen Umfeld für Unruhe bei den Anlegern sorgen, schrieb Analyst Rajan Sharma in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Allerdings bleibe der Manager bis März 2023 im Amt und damit auch verantwortlich für den Ausblick auf das kommende Jahr. Zudem sei Lee in die Suche nach seinem Nachfolger eingebunden.
Auch die Citigroup hat ihr Kursziel nun gekappt. Sie reduzierte das Ziel um 25 Prozent von 16 Euro auf ebenfalls 12 Euro.
Mittlerweile ist bei Morphosys viel Negatives im Kurs eingepreist. Die Aktie notiert sogar inzwischen unter Cash. Dies könnte den ein oder anderen Interessenten auf den Plan rufen. Hoffnungsträger ist nun Pelabresib. Hier dürfte es allerdings noch einige Monate dauern, bis es neue Daten gibt. Zudem hofft Morphosys auf auf neuen Schub, indem er Monjuvi – das derzeit einzige zugelassene Präparat – in fortgeschrittenen Studien auch für weitere Anwendungsbereiche testet. Investierte Anleger beachten den Stopp bei 11,50 Euro.