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27.12.2021 Martin Mrowka

Moderna: Großaktionär macht Druck

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Moderna

Erneut stehen die Anteile vieler Impfstoff-Hersteller unter Druck. Moderna bekommt es mit dem Vorschlag eines Großaktionärs zu tun. Laut dem Investor Legal & General Investment Management (LGIM) sollten alle Aktionäre von Moderna erfahren, wie sich die Finanzierung von Covid-Impfstoffen durch die US-Regierung auf den Zugang zu solchen Produkten auswirk. Moderna geht bei der SEC gegen den Aktionärsvorschlag vor. 

Aktivisten und Politiker drängen immer wieder Pharma-Unternehmen dazu, ihre Preise zu senken oder die Produktion für ärmere Länder auszuweiten. Diesmal verlangt der in London ansässige Vermögensverwalter LGIM, dass der Pharmakonzern seine Covid-19-Impfstoff-Technologie für ärmere Länder öffnet, berichtete die Financial Times.

Moderna müsse zudem erklären, warum seine Preise angesichts der erhaltenen staatlichen Hilfen so hoch sind. Der Moderna-Impfstoff wurde in Zusammenarbeit mit den US-amerikanischen National Institutes of Health entwickelt und erhielt dazu von der US-Regierung mindestens 2,5 Milliarden US-Dollar. Die Impfstoffe gingen meistens in wohlhabende Länder. Doch die Technologie solle auch an Hersteller in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen weitergegeben werden, so LGIM.

Moderna kämpft gegen den Vorschlag bei der Securities and Exchange Commission (SEC) an. Der Aktionärsvorschlag von LGIM solle blockiert werden. Moderna plane bereits, bis zum 15. Februar zusätzliche Informationen über die Festsetzung der Impfstoffpreise zu veröffentlichen. Der Vorschlag von LGIM werde im Wesentlichen umgesetzt, bevor die Stimmrechtsunterlagen eingereicht werden. Unternehmen gehen regelmäßig gegen Aktionärsvorschläge bei der SEC vor und gewinnen oft.

Unabhängig von LGIM hat sich auch Oxfam mit einigen Investoren zusammengetan, um bei Moderna und Pfizer Petitionen einzureichen, die Pharma-Konzerne dazu bringen sollen, ihre Impfstoff-Technologien zu teilen. Prognosen zufolgen, dürften die beiden im kommenden Jahr allein mit dem Verkauf von Covid-Impfstoffen mehr als 93 Milliarden US-Dollar erwirtschaften.

Die Moderna-Aktie zeigt sich am Montag in ansonsten freundlichem US-Umfeld etwas abgeschwächt. Zuletzt war der Wert auch unter die 200-Tage-Linie zurückgefallen. 

Moderna (WKN: A2N9D9)

Wer erfolgreich ist, soll sein Know-how teilen, so die Forderung von Großaktionär LGIM, zumindest aber offenlegen, wie die Preise zustande kommen. Moderna verfügt jedoch nicht nur über wirksame Impfstoffe, sondern auch weitere Mittel, die in den kommenden Jahren weitere wichtige Impfstoffe hervorbringen könnten. Mit den derzeitigen Einnahmen kann diese mit voller Kraft vorangetrieben werden. Die Aktie bleibt längerfristig aussichtsreich, engagierte Aktionäre bleiben dabei.

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