In den vergangenen Jahren waren der Herbst und der Winter die perfekte Jahreszeit für die Hersteller der Corona-Impfstoffe. Doch auch wenn die Infektionszahlen nun wieder rasant anziehen, profitiert Moderna davon nicht. Denn der Trend ist klar.
Die Aktien von Moderna gehören heute zu den größten Verlierern im Nasdaq 100. Die Papiere liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Anteilscheinen der Lucid Group. Trotz steigender Infektionszahlen in der kalten Jahreszeit verlieren die Aktien von Moderna immer mehr an Boden.
Mitte vergangener Woche schockte der Konzern mit seinen Q3-Zahlen die Märkte. Der Verlust je Aktie von 9,53 Dollar lag deutlich über den erwarteten 1,93 Dollar Miese, die Analysten im Schnitt prognostiziert hatten. Unter dem Strich stand ein Verlust von 3,6 Milliarden Dollar, statt der erwarteten 1,8 Milliarden Dollar.
Ursächlich dafür waren coronabedingte Abschreibungen für überzählige Impfdosen und eine Reduzierung der Produktionskapazitäten. Der Konzern muss sich nach Rekordumsätzen erst an eine Welt mit einer deutlich geringeren Nachfrage einstellen. Trotz wieder steigender Infektionen in etlichen Ländern ist die Nachfrage nach Auffrischungsimpfungen offenbar verhalten.
Ein weiteres Problem ist die starke Fokussierung auf die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus. Zwar ist die zugrundeliegende mRNA-Technologie potenziell richtungsweisend und eine Keimzelle für viele neuartige Impfungen. Bis es zu einem echten Durchbruch mit Marktreife kommt, wird es auch bei Moderna noch einige Zeit dauernd.
Damit sieht es düster aus für die Aktie, die seit Jahreswechsel 60 Prozent verloren hat. Bereits seit September 2021 befindet sich die Notierung in einem Abwärtstrend, der sich im vergangenen Oktober noch beschleunigt hat. Die Papiere sind keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR mehr. Anleger sollten nicht in das fallende Messer greifen.