Der Run auf mögliche Corona-Impfstoffe ist weiter ungebremst. Wie der Börsenneuling CureVac am heutigen Donnerstag meldet, wurden soeben die Sondierungsgespräche über einen Vorab-Kaufvertrag für CureVacs potenziellen mRNA-basierten Covid-19-Impfstoff abgeschlossen. Die EU will sich damit den Zugriff auf bis zu 405 Millionen Dosens sichern. Diese würden bereitgestellt, sobald sich der mRNA-basierte Impfstoff von CureVac als sicher und wirksam gegen COVID-19 erwiesen hat.
Derzeit befindet sich der Impfstoffkandidat zur Prävention einer SARS-CoV-2-Infektion in der klinischen Phase 1 und wird an verschiedenen Studienzentren in Deutschland und Belgien getestet. Ziel ist es, die optimale Dosis zu bestimmen sowie die Sicherheit und Immunogenität des Impfstoffkandidaten im Menschen zu evaluieren. Mit ersten Ergebnissen der klinischen Phase 1-Studie rechnet CureVac Anfang des vierten Quartals 2020. Auf Grundlage dieser Ergebnisse plant das Unternehmen, im Laufe des letzten Jahresviertels 2020 eine klinische Studie der Phase 2b/3 zu beginnen.
Dr. Franz-Werner Haas, Vorstandsvorsitzender von CureVac, sagte: „Wir freuen uns sehr, die Bemühungen der Europäischen Kommission für einen schnellen Zugang zu einem sicheren und wirksamen Impfstoff gegen Covid-19 in Europa und darüber hinaus weiter verstärken zu können. Unter Annahme von potentiell positiven Ergebnissen unserer laufenden klinischen Studien und der nachfolgenden Genehmigung durch die regulatorischen Behörden sind wir fest entschlossen, unseren Impfstoff breitflächig zur Verfügung zu stellen.“
Einen ähnlichen Ansatz wie CureVac verfolgen auch die Mainzer BioNTech und das US-Biotech-Unternehmen Moderna. Auch sie konnten bereits einige Abnahmeverträge schließen. Die beiden Konkurrenten befinden sich allerdings bereits in finalen Studien. CureVac hat erst in der vergangenen Woche das IPO vollzogen. Die Aktie war gleich stark nachgefragt. Im Vergleich zum Ausgabepreis von 16 Dollar konnte sich das Papier zeitweise mehr als verfünffachen. Zuletzt setzen allerdings Gewinnmitnahmen ein, der heutige Deal mit der EU hat der Aktie aber wieder Schwung verliehen. DER AKTIONÄR rät dennoch zur Geduld und zur Platzierung eines Abstauberlimits. Näheres zu dem Wert lesen Sie auch in der aktuellen Ausgabe 35/2020 des AKTIONÄR, die Sie hier herunterladen können.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: BioNTech und Moderna.
(Mit Material von dpa-AFX)