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10.03.2022 Marion Schlegel

Hot-Stock der Woche: Kleiner Zusatz, große Wirkung

Der Hot-Stock der Woche hat einen hochinteressanten Wirkstoff im Portfolio. Dieser wird auch von einem aktuellen Biotech-Überflieger eingesetzt, der bald die Zulassung erhalten könnte.

Die Zulassungsentscheidung für den ersten Corona-Totimpfstoff in Europa rückt näher. Valneva hat erklärt, noch im ersten Quartal eine entsprechende Rückmeldung zu erwarten. Kommt das grüne Licht, würde das die Aktie von Valneva wohl kräftig ankurbeln – aber auch die Aktie vom Hot-Stock der Woche. Das US-Biotech-Unternehmen liefert einen wichtigen Zusatzstoff für Valnevas Vakzin VLA2001, kann aber auch darüber hinaus punkten.

Wichtige Entscheidung steht bevor

Im September 2020 haben die Amerikaner mit Valneva eine kommerzielle Partnerschaft für die Lieferung des Adjuvans CpG 1018 geschlossen. Der Wirkverstärker soll unter anderem dazu dienen, die Antikörperkonzentrationen von VLA2001 zu erhöhen. Das Potenzial des Adjuvans hat Dynavax in präklinischen und klinischen Studien bereits demonstriert. Valneva-­Vorstandschef Thomas Lingelbach erklärte hier vor Kurzem gegenüber dem AKTIONÄR: „Wir haben in VLA2001 ein spezielles T-Zell-Adjuvans. Die T-Zellen spielen eine wesentliche Rolle bei einer Kreuzneutralisation, aber auch was den Schutz vor schwerwiegenden Infektionen angeht.“

Kein Wunder, dass CpG 1018 nicht nur bei Valneva gefragt ist. Dynavax hat mit drei weiteren Akteuren im Bereich Corona-Impfstoffe Partnerschaften geschlossen (siehe Pipeline unten).

So unterstützen die Amerikaner auch die Corona-Impfstoff-Entwicklung von Clover Biopharmaceuticals. Der proteinbasierten Corona-Impfstoff von Clover befindet sich in der finalen Phase der klinischen Studien. Die jüngsten Daten konnten in jedem Fall überzeugen. Sowohl der primäre Endpunkt als auch die sekundären Endpunkte konnten in der Phase-2/3-Studie erreicht werden. Die Wirksamkeit lag bei 79 Prozent.

Starke Projekte jenseits von Corona

CpG 1018 ist aber weitaus mehr als nur Bestandteil bei Corona-Impfstoffen. Es ist auch in HEPLISAV-B enthalten – dem ersten in den USA zugelassenen Hepatitis-B-­Vakzin von Dynavax.

Zudem arbeitet Dynavax mit dem Serum Institute of India (SII) zusammen. CpG 1018 wird hier bei einem Impfstoffkandidaten gegen Tetanus, Diphtherie und azelluläre Pertussis (Keuchhusten) eingesetzt. Das Projekt durchläuft derzeit die Phase 1 der klinischen Studien.

Ebenfalls in Phase 1 befindet sich das firmeneigene Impfstoffprojekt bei Gürtelrose. Die präklinische Entwicklung durchläuft derzeit ein Gemeinschaftsprojekt zu einem Pest-Impfstoff mit dem amerikanischen Verteidigungsministerium.

Umsätze ziehen kräftig an

Dynavax hat bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 deutliche Umsatzzuwächse verbuchen können. Die Gesamteinnahmen stiegen auf 439 Millionen Dollar nach 47 Millionen Dollar im Jahr 2020. Dazu konnte HEPLISAV-B 62 Millionen Dollar beisteuern, die Lieferung von CpG 1018 an die Partner sorgte für Einnahmen in Höhe von 375 Millionen Dollar. Im laufenden Jahr rechnet Dynavax allein hier mit einem Anstieg der Umsätze auf mindestens 550 Millionen Dollar. Komfortabel ist auch der Cashbestand. Dieser betrug zum Jahresende 2021 insgesamt 546 Millionen Dollar. Ryan Spencer, CEO von Dynavax, sieht darin auch Spielraum für weitere Investitionen: „Dadurch sind wir in der Lage, durchdachte Investitionen in unsere Pipeline zu tätigen und dabei unser bewährtes Adjuvans zu nutzen.“ Im Jahresverlauf erwartet Spencer zudem klinische Daten für CpG-1018-Projekte außerhalb der Corona-Impfstoff-Programme.

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