Die Aktie von Evotec hat sich in den vergangenen Wochen alles andere als erfreulich entwickelt. Mit einem Minus von 26 Prozent ist das Papier im Monatsvergleich der zweitschwächste Wert im MDAX hinter Delivery Hero. Doch am heutigen Dienstag kann die Aktie wieder einmal positiv in Erscheinung treten. Mit einem Plus von 1,7 Prozent ist Evotec hinter HelloFresh, Redcare Pharmacy und GEA Group der viertstärkste Wert des Tages im MDAX.
Evotec hat in den vergangenen Wochen stark unter den Entwicklungen rund um den ehemaligen Vorstandschef Werner Lanthaler gelitten. Zahlreiche Transaktionen mit Evotec-Aktien des Managers in den vergangenen drei Jahren wurden nicht rechtzeitig gemeldet. Die meisten wurden erst zu Beginn des Jahres bekannt. Insbesondere brisant dabei. Einige Geschäfte wurden kurz vor oder nach der Veröffentlichung von Geschäftszahlen oder wichtigen Unternehmensnews getätigt. Nun prüft das ganze auch die Finanzaufsicht Bafin, wie das Handelsblatt berichtete.
Zuletzt berichtete auch die FAZ über die Vorgänge. „Die Aktiengeschäfte sind nicht vorab genehmigt worden“, sagte Aufsichtsratschefin Iris Löw-Friedrich zuletzt auf einer kurzfristig einberufenen Analystenkonferenz. Nach internen Richtlinien müssen sich Evotec-Manager geplante Aktiengeschäfte vorab freigeben lassen. „Die Prozesse wurden klar nicht befolgt von Werner Lanthaler“, bestätigte Löw-Friedrich auf Nachfrage der FAZ.
DER AKTIONÄR sieht Evotec an sich stark aufgestellt. Bei einer Vielzahl wichtiger Trends im Biotechbereich ist das Unternehmen vorne mit dabei, unter anderem auch beim Thema KI. Allerdings gilt es für Evotec nun erst einmal, das Vertrauen bei den Anlegern wieder herzustellen. Wichtig wäre, dass man möglichst bald einen starken Nachfolger für Lanthaler präsentieren kann. Auch positive News aus einer der zahlreichen Kooperationen würden der Aktie jetzt guttun. Anleger bleiben vorerst an der Seitenlinie.