Betrachtet man die Entwicklung des MDAX im vergangenen Monat, so gibt es 19 Werte, die in diesem Zeitraum einen Gewinn vorweisen können – allen voran Hensoldt mit einem Plus von knapp 13 Prozent. Insgesamt überwiegen jedoch die Verlierer. Das größte Minus weist dabei das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec auf. Rund 37 Prozent hat das Papier in den vergangenen vier Wochen an Wert eingebüst.
Weiterhin stehen bei Evotec die Entwicklungen rund um den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Werner Lanthaler im Fokus. Auch die vor zwei Wochen durchgeführte Telefonkonferenz konnte nur kurzzeitig Entlastung für die Aktie bringen.
Und auch positive Analystenstimmen werden vom Markt derzeit nicht gehört. Die kanadische Bank RBC beispielsweise hat zuletzt ihre Einschätzung „Outperform“ sowie das Kursziel von 18,60 Euro für die Aktie bestätigt. Das Analysehaus Jefferies hat zwar sein Kursziel für die Aktie von Evotec von 34 auf 28 Euro gesenkt, im Vergleich zum aktuellen Kurs entspricht dies aber mehr als Verdopplungspotenzial. Dementsprechend lautet das Votum von Jefferies weiter „Buy“. Analyst Peter Welford nahm zwar keine Stellung zu Geschehnissen rund um Lanthaler, er blickt rein auf die Positionierung des Unternehmens an sich. Dabei sieht er Evotec auf einem starken Wachstumspfad mit einer überzeugenden Bewertung.
Auch DER AKTIONÄR sieht Evotec an sich stark aufgestellt. Bei einer Vielzahl wichtiger Trends im Biotechbereich ist das Unternehmen vorne mit dabei, unter anderem auch beim Thema KI. Allerdings gilt es für Evotec nun erst einmal, das Vertrauen bei den Anlegern wieder herzustellen. Wichtig wäre zudem, dass man möglichst bald einen starken Nachfolger für Lanthaler präsentieren kann. Offizielle Zahlen von Evotec gibt es indes erst wieder Ende April. Die Aktie von Evotec ist derzeit in jedem Fall massiv angeschlagen. Anleger greifen hier nicht ins fallende Messer.