Zum Start in die neue Handelswoche markiert die Aktie des Hamburger Wirkstoffforschers Evotec ein neues Verlaufstief. Der Grund für das Minus von gut sechs Prozent ist ein äußerst negativer Analystenkommentar. Intron Health rät nun zum Verkauf und beziffert den fairen Wert für den Biotech-Titel auf lediglich sieben Euro.
Die Experten rechnen mit einer weiteren Gewinnwarnung der Biotech-Firma. Intron Health sehe fünf Hauptprobleme des Unternehmens, für die es keine offensichtlichen oder schnellen Lösungen gebe. Die Analysten liegen 22 Prozent beim EBITDA unter der durchschnittlichen Markterwartung. Und das, obwohl der Konsens bereits von 115 auf 94 Millionen Euro gefallen sei.
Die Probleme laut Intron Health: geringe Visibilität des Biotech-Auftragswachstum, geringe Visibilität des EBITDA für 2025, schlechter Cashflow, ein Überhang für 2026 bis 2028 aufgrund des Biosimilar-Vertrages mit Sandoz und eine schlechte Prognosefähigkeit, die neuen Spartenergebnisse aufgrund der geänderten Berichterstattung zu prognostizieren.
Kurzum: Evotec muss liefern und das verlorene Vertrauen am Kapitalmarkt zurückerobern, damit eine nachhaltige Trendwende möglich ist. Die Vorlage der Halbjahreszahlen samt neu formulierter Prognose im August werden richtungsweisend für die Aktie des Hamburger Wirkstoffforschers.
Durch den heutigen Kursrutsch ist die Aktie nun charttechnisch massiv angeschlagen, der Versuch einer Bodenbildung ist vorerst gescheitert. Der Wert rangiert im MDAX folglich unter den Top-Verlierern. Nur Carl Zeiss Meditec, ausgelöst durch eine Gewinnwarnung, fällt am Montag im Nebenwerteindex noch deutlicher zurück.
Der 14. August wird entscheidend bei Evotec. Erst wenn beim Biotech-Unternehmen wieder mehr Visibilität herrscht, sollte die Aktie wieder ins Depot wandern. Derzeit sind allerdings zu viele Fragen offen. Anleger greifen nicht ins fallende Messer und warten ab.