Corona-Medikamente haben dem US-Pharmakonzern Eli Lilly auch zum Jahresstart Auftrieb gegeben. Zudem seien auch abseits der Pandemie wieder mehr Medikamente verschrieben worden, teilte das Unternehmen mit. Dennoch senkte Eli Lilly seine Jahresziele, was auf den Corona-Antikörpercocktail zurückzuführen ist.
Hintergrund der veränderten Annahmen dürfte auch die erst kürzlich entzogene Notfallzulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA für das Corona-Medikament Bamlanivimab von Eli Lilly sein. Virus-Varianten hatten sich gegen diesen Antikörper als resistent erwiesen. Die US-Regierung hatte daraufhin den noch nicht gelieferten Teil einer größeren Bestellung wieder abgeblasen. Eli Lilly hat aber noch ein weiteres Mittel namens Etesevimab am Markt, dessen Notfallzulassung nicht entzogen wurde.
Erwartungen verfehlt
Doch nun zu den Zahlen: Von Januar bis März konnte Eli Lilly seine Erlöse um 16 Prozent auf knapp 6,8 Milliarden Dollar steigern. Dazu trugen abseits der Covid-Mittel auch wichtige Wachstumstreiber bei wie etwa das Diabetes-Medikament Trulicity und das Brustkrebsmittel Verzenio. Steigende Forschungskosten ließen indes das Ergebnis einbrechen. Unter dem Strich verdiente Eli Lilly mit 1,36 Milliarden Dollar rund sieben Prozent weniger als vor einem Jahr. Analysten hatten jeweils mehr auf dem Zettel – auch mit Blick auf das Gesamtjahr.
Konzern wird vorsichtiger
Für das gesamte Jahr erwartet Vorstandschef David Ricks zwar für das Ergebnis je Aktie noch einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreswert von 6,79 Dollar, traut dem Konzern hier aber nur noch 7,03 bis 7,23 Dollar zu. Die Prognose für das um Sonderposten bereinigte Ergebnis je Aktie wurde vor allem am oberen Ende eingedampft auf 7,8 bis 8,0 Dollar – im Vorjahr hatte Eli Lilly bei dieser Kennziffer 7,93 Dollar ausgewiesen.
Das Zahlenwerk und die eingedampfte Prognose enttäuschen die Anleger. Im vorbörslichen US-Handel büßt die Aktie zur Stunde gut vier Prozent an Wert ein. Die Aktie befindet sich ohnehin nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)