Erst Hoffnung, nun Ernüchterung: Verfehlte Wirksamkeitsziele des Corona-Impfstoffkandidaten von CureVac haben am Donnerstag den Börsenwert der Tübinger Firma mehr als halbiert. Auf der Handelsplattform Tradegate notiert das Papier am Morgen mehr als 50 Prozent im Minus bei 37,95 Euro.
Eine Zwischenauswertung der entscheidenden Studie hatte lediglich eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen Covid-Erkrankungen jeglicher Art ergeben. Damit hat der Impfstoff-Kandidat bisher die vorgegeben statistischen Erfolgskriterien nicht erreicht. Bislang wurden 134 Infektionsfälle im Rahmen der großen Phase-3-Studie mit rund 40.000 Teilnehmern ausgewertet. In die Endauswertung sollen dann noch weitere rund 80 Fälle mit einfließen. Die Daten hierzu sollen in spätestens drei Wochen vorliegen.
Die Firma teilte mit, dass die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten von der untersuchten Altersgruppe und den Virusstämmen abhänge. In die Analyse sei die Wirksamkeit gegen mindestens 13 Covid-Varianten eingegangen.
CureVac-Vorstandschef Franz-Werner Haas erklärte, man habe auf stärkere Ergebnisse in der Zwischenanalyse gehofft. Man wolle die laufende Studie aber dennoch bis zur finalen Analyse fortsetzen. „Die endgültige Wirksamkeit könnte sich noch verändern."
Derzeit arbeitet CureVac gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline an einem Covid-Impfstoff der zweiten Generiation. Diese Entwicklung soll wohl fortgesetzt werden. Dies ist wohl der letzte Strohhalm, auf den CureVac hoffen kann.
CureVac hatte sich im vergangenen Jahr über einen Börsengang in New York sowie mehrmals über Kapitalerhöhungen frisches Geld verschafft und zudem eine Partnerschaft mit dem Leverkusener Pharmariesen Bayer vereinbart. Wacker Chemie hat eine Vereinbarung mit CureVac für eine Auftragsproduktion des Impfstoffes. Einen Großteil der Anteile hält SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp. Auch der Bund hatte sich beteiligt.
Am heutigen Nachmittag (14 Uhr) soll eine Telefonkonerenz stattfinden.
Die Ergebnisse sind ganz klar eine große Enttäuschung. Mit dem heutigen Kursrutsch hat das Papier von CureVac auch deutlich unter dem Stopp des AKTIONÄR eröffnet. Die Aktie wurde verkauft.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen und plant in zeitlich unmittelbarem Zusammenhang weitere Positionen einzugehen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: CureVac.
(Mit Material von dpa-AFX)