Der US-Impfstoffentwickler Moderna hat am Freitag seine Zahlen für das vierte Quartal vorgelegt. Der Verlust fiel allerdings noch höher aus als erwartet. Die Aktie reagiert mit einem weiteren deutlichen Kursverlust. Auch die Aktie des deutschen Konkurrenten BioNTech ist mit unter Druck geraten.
Der Umsatz brach im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum im vierten Quartal 2024 um 66 Prozent auf 966 Millionen Dollar ein. Damit konnte Moderna aber die Erwartungen der Analysten um knapp 25 Millionen Dollar übertreffen. Für eine herbe Enttäuschung sorgte aber die Ergebnisentwicklung. Hohe Kosten schickten Moderna noch weiter in die Verlustzone als gedacht. Der Verlust je Aktie betrug im Berichtszeitraum 2,91 Dollar. Erwartet wurde im Vorfeld ein Verlust von nur 2,76 Dollar. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum stand noch ein Gewinn von 0,55 Cent je Aktie zu Buche.
Moderna tritt dabei weiterhin auf die Kostenbremse. Bereits 2024 hat das Unternehmen seine Kosten im Vergleich zu 2023 um 27 Prozent reduziert. Bis Ende 2025 erwartet Moderna laut Finanzchef Jamey Mock eine weitere Kostensenkung um eine Milliarde Dollar im Vergleich zu 2024. Der Umsatzausblick für 2025 von 1,5 bis 2,5 Milliarden Dollar wurde indes bestätigt. Der Großteil der Einnahmen wird aber erst im zweiten Halbjahr erwartet. In der ersten Jahreshälfte sollen es hingegen nur rund 200 Millionen Dollar sein.
Vorstandschef Stéphane Bancel gibt sich derweil dennoch zuversichtlich: „Wir haben im Jahr 2024 Fortschritte bei unserer Pipeline im Spätstadium und bei unseren Bemühungen zur Kostensenkung gemacht. Unser Team hat in den letzten Monaten des Jahres erfolgreich drei Lizenzanträge für Biologika eingereicht und unsere Kosten im Vergleich zu 2023 um 27 Prozent gesenkt. Im Jahr 2025 konzentrieren wir uns weiterhin darauf, den Umsatz zu steigern, bis zu zehn Produktzulassungen bis 2027 zu liefern und die Kosteneffizienz in unserem gesamten Unternehmen zu steigern. Bis Ende 2025 wollen wir Kosten in Höhe von fast eine Milliarde Dollar einsparen. Angesichts der starken Dynamik in unserer Pipeline im Spätstadium rechnen wir mit mehreren Zulassungen ab diesem Jahr sowie wichtigen Phase-3-Ergebnissen, die unser langfristiges Wachstum unterstützen werden.“
Erst vor wenigen Wochen hatte Moderna seine Prognose für 2025 gekappt. Nun ist durchaus fraglich, ob diese überhaupt erreichbar sein wird. Anleger reagieren in jedem Fall verschnupft auf die heutige Zahlenvorlage. Die Aktie verliert vorbörslich mehr als fünf Prozent auf 30,20 Euro und fällt damit auf ein neues Mehrjahrestief. Anleger greifen hier derzeit nicht ins fallende Messer. Auch die Aktie des deutschen Konkurrenten BioNTech leidet unter dem schwachen Ergebnis der Amerikaner. Die Aktie fällt aktuell gut zwei Prozent. BioNTech veröffentlicht seine Quartalszahlen erst am 10. März. Entscheidend ist bei BioNTech aber vor allem die Entwicklung bei den weiteren Pipeline-Projekten insbesondere im Bereich Onkologie. Anleger bleiben hier mit einem Stopp bei 78,00 Euro investiert. DER AKTIONÄR gibt derzeit der Aktie von BioNTech der von Moderna klar den Vorzug.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
Die Autorin hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.