Die Aktie von BioNTech hat sich zuletzt weiter nach oben arbeiten können. Am Freitag gewann das Papier im US-Handel 5,7 Prozent auf 174,46 Dollar. Damit nähert sich BioNTehc wieder dem Februarhoch bei 184,13 Dollar. Die hohen Infektionszahlen insbesondere in China haben die Impfstoff-Aktien zuletzt wieder angetrieben.
Die Corona-Lage in China ist weiter angespannt. Bisher gelang es China stets, Ausbrüche schnell wieder unter Kontrolle zu bringen. Doch Omikron – leichter übertragbar als andere Varianten – bringt die chinesische Null-Corona-Politik an ihre Grenzen. Mit landesweit rund 5.000 Fällen wurde am vergangenen Dienstag die bislang höchste tägliche Infektionszahl seit dem großen ersten Ausbruch in der zentralchinesischen Metropole Wuhan vor gut zwei Jahren registriert. Derzeit befinden sich laut Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur knapp 20.000 Menschen wegen einer Viruserkrankung in Behandlung.
Am Samstag haben die Behörden zudem erstmals seit Januar 2021 wieder neue Corona-Todesfälle außerhalb Hongkongs gemeldet. Laut der nationalen Gesundheitskommission sind zwei Infizierte in der nordöstlichen Provinz Jilin an den Folgen ihrer Viruserkrankung gestorben.
Am Wochenende haben insgesamt 69 chinesische Städte in fast allen Teilen des Landes Infektionen gemeldet. Erstmals sind auch die Wirtschaftszentren des Landes betroffen, in der Hauptstadt Peking sind derzeit etwa mehrere Wohnsiedlungen abgeriegelt. In Shanghai sind ganze Bezirke in einen Lockdown versetzt worden, die 17-Millionen-Metropole Shenzhen verordnete ihren Bürgern gar einen stadtweiten, mehrtägigen Lockdown.
Da bisher kaum ein Chinese mit dem Virus infiziert war und chinesische Impfstoffe als weniger wirksam gelten, könnte ein flächendeckender Ausbruch viele Tote zur Folge haben, warnen Beobachter. Zum Einsatz kommen in China klassische Totimpfstoffe, die abgetötete Viren enthalten. Diese bewirkten in der Regel eine relativ schwache Reaktion bei dem Teil des Immunsystems, der für den Schutz vor schweren Verläufen sorgt, sagt der Gießener Virologe Friedemann Weber. Und der Schutz lasse mit der Zeit nach.
Virologe Weber meint, mRNA-Impfstoffe wie von Pfizer/BioNTech oder Moderna könnten durchaus als Booster in China verwendet werden. "Wenn die Not groß ist, scheint es mir vorstellbar, dass China einen solchen Schritt geht."
Nach der starken Entwicklung zuletzt gönnt sich BioNTech am Montag eine Verschnaufpause. Sollte China tatsächlich auch auf mRNA-Impfstoffe bei den Boostern setzen, wäre dies ein starkes Signal. BioNTech ist aber auch so top aufgestellt. Die laufenden hohen Einnahmen aus den Corona-Impfstoff-Verkäufen schaffen die Voraussetzung für eine rasche Weiterentwicklung der übrigen Pipeline. Anleger bleiben weiter an Bord.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BioNTech.
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