Während Bayer 04 Leverkusen am Wochenende das Top-Spiel in der Fußball-Bundesliga gegen den FC Bayern München für sich entscheiden konnte und sich somit auf Meisterschaftskurs befindet, droht der Aktie von Bayer der Abstieg aus dem Stoxx Europe 50. Mit einer Umstrukturierung will der Konzern sich wieder fit für die Zukunft machen.
"Erste Abteilungen sind verschoben worden, und wir planen, den Großteil davon bis zum Jahresende vollzogen zu haben", so Personalchefin Heike Prinz am Freitag in Leverkusen. "Wir sind mittendrin."
Bill Anderson treibt die Umstrukturierung im Bayer-Konzern voran. Mitte Juni wurden bereits Stellenstreichungen vor allem im Management angekündigt. Man brauche weniger Koordinierungsfunktionen, also "Manager, die Manager managen, die Manager managen", sagte Prinz nun. Bayer hat derzeit rund 100.000 Beschäftigte. Wie viele Stellen wegfallen werden, ist unklar.
Es gehe um schnellere Innovationen und besseren Kundenservice, betonte Anderson. "Es wird zu Kostensenkungen führen, weil wir viele Rollen herausnehmen werden, die Kunden keinen direkten Mehrwert bieten."
Baustellen ohne Ende
Bayer sieht sich in den USA weiterhin mit Glyphosat- und PCB-Rechtsstreitigkeiten konfrontiert. Diese sind mit erheblichen Kosten verbunden. Hinzu kommt ein schwerwiegender Forschungsrückschlag, den Bayer im November vergangenen Jahres hinnehmen musste. Beim großen Hoffnungsträger Asundexian brach das Unternehmen mangels Wirksamkeit eine Studie ab. Die Substanz wurde als Nachfolger für den Gerinnungshemmer Xarelto gehandelt, der peu à peu seinen Patentschutz verliert. Auch der zweite Kassenschlager der Firma, das Augenheilmittel Eylea, muss sich demnächst gegenüber der Biosimilar-Konkurrenz behaupten.
Die Leverkusener befinden sich in einer tiefgreifenden Umstrukturierung, nennenswerte Stellenstreichungen werden die Folge sein. Es mangelt an Kurstreibern. DER AKTIONÄR rät Anlegern daher vorerst weiter, an der Seitenlinie zu verharren.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
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