Die Leverkusener können derzeit mit einem starken Newsflow aus der Pharma-Sparte punkten. Erst die positiven positiven Spätphasen-Studiendaten zum Medikamentenkandidaten Finerenon, jetzt ein beschleunigtes Zulassungsverfahren für Vericiguat von der US-Gesundheitsbehörde FDA. Doch die positive Nachrichtenlage wird weiter von einem anderen Thema überschattet.
Laut der Pressemitteilung von Bayer werde Vericiguat in Kooperation mit MSD (ein Handelsname von Merck & Co) zur Therapie bei Patienten mit symptomatischer chronischer Herzinsuffizienz mit verminderter Auswurfleistung von weniger als 45 Prozent nach einem Verschlechterungsereignis entwickelt. Die FDA hat den Zulassungsantrag basierend auf den jüngsten Ergebnissen aus der VICTORIA-Studie zur Überprüfung angenommen und die vorrangige Prüfung gewährt.
" „Mit dem weiteren Zulassungsantrag für Vericiguat kommen Bayer und MSD dem gemeinsamen Ziel näher, diese einschneidende Krankheit zu bekämpfen und dafür zu sorgen, dass Patienten mit Herzinsuffizienz länger ohne Krankenhausaufenthalt auskommen können und eine weitere Verschlechterung hinausgezögert werden kann.“
Laut Dr. Jörg Möller, Leiter Forschung und Entwicklung bei der Pharma-Sparte von Bayer, sei Herzinsuffizienz die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte bei über 65-Jährigen und betreffe weltweit mehr als 60 Millionen Menschen. Vericiguat könnte im Falle einer Zulassung mehreren Millionen Menschen helfen.
Die positiven Nachrichten rund um Vericiguat und Finerenon – letzterem traut Ulrich Huwald von Warburg Research sogar einen Blockbuster-Status zu – wird von den Geschehnissen rund um die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA überschattet. Einen Teil des von Bayer angepeilten Vergleichs mussten die Leverkusener zurückziehen. Die Unsicherheit bleibt und lastet weiter auf dem Aktienkurs. Die Aktie kann von der Vericiguat-News nicht profitieren und notiert, wie der Gesamtmarkt, weiter im Minus.
Die Glyphosat-Problematik hat die Bayer-Aktie weiter fest im Griff. Die positiven Neuigkeiten aus der Pharma-Sparte werden vom Markt nicht honoriert. Für den AKTIONÄR ist der Wert derzeit eine Halteposition mit einem engen Stopp bei 60,00 Euro.