Die Vertagung eines Prozesses hat neue Hoffnungen auf eine baldige Lösung in der Causa Glyphosat unter den Anlegern geweckt. Nach einem anfänglichen Kursplus von über vier Prozent ging die Aktie auf der Handelsplattform Xetra jedoch lediglich mit einem Gewinn von 1,36 Prozent aus dem Handel. Die Analysten zeigten sich ebenfalls verhalten optimisitisch.
"Insgesamt bleibe die Unsicherheit hoch"
Indes hat die Commerzbank die Bayer-Aktie anlässlich der Verschiebung eines weiteren Glyphosat-Prozesses in den USA auf "Hold" mit einem Kursziel von 75 Euro belassen. Die Fortschritte im Mediationsverfahren seien positiv, schrieb Analyst Michael Schäfer in einer am Montag vorliegenden Studie. Er wäre aber überrascht, sollte es vor den laufenden Berufungsverfahren infolge dreier von Bayer erstinstanzlich verlorener Prozesse zeitig zu einer außergerichtlichen Einigung kommen. Insgesamt bleibe die Unsicherheit hoch.
Das Analysehaus Warburg Research hat Bayer anlässlich der Verschiebung eines weiteren Glyphosat-Prozesses auf "Hold" mit einem Kursziel von 61 Euro belassen. Damit könne sich Bayer auf die Vergleichsverhandlungen konzentrieren, schrieb Analyst Ulrich Huwald.
Bayer gewinnt durch den verschobenen Prozess etwas Zeit, doch das Kernproblem bleibt. Es muss eine bezahlbare Lösung bei den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten erreicht werden, um eine nachhaltige Trendwende bei der Aktie einzuleiten. Vorher sollten Anleger die Aktie weiter meiden. Die Risiken sind einfach noch zu hoch.
(Mit Material von dpa-AFX)