Dem DAX-Konzern droht neuer Gegenwind im Rahmen des angestrebten Vergleichs um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter in den USA. Bundesrichter Vince Chhabria beurteilt den diesbezüglichen Vorschlag der Streitparteien in einem Dokument als problematisch. Analysten haben direkt danach die Bayer-Aktie erneut unter die Lupe genommen.
DZ Bank reduziert Kursziel
Die DZ Bank hat den fairen Wert für Bayer von 84 auf 79 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Kaufen" belassen. Analyst Peter Spengler konstatierte in einer am Dienstag vorliegenden Studie Unsicherheit über einen Teil des gerichtlichen Glyphosat-Vergleichs in den USA. Er erhöhte daraufhin seinen Risikoabschlag.
Barclays hat die Einstufung auf "Overweight" mit einem Kursziel von 80 Euro belassen, äußert sich aber kritisch zur aktuellen Lage in den USA. Mit Blick auf den groß angelegten US-Vergleich in den Glyphosatrechtsstreitigkeiten könnte es Bayer gerade mit dem geplanten Umgang mit möglichen künftigen Fällen schwer haben, die notwendige Zustimmung des Richters zu bekommen, schrieben die Analysten in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Zwar beträfe das nur einen kleinen Teil des gesamten Rechtskomplexes, doch wäre es dennoch wichtig, um das Thema Glyphosat endlich aus der Welt zu schaffen. Andernfalls könnte weiterhin etwas auf den Aktien lasten.
Auch Goldman rät zum Kauf
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Bayer auf "Buy" mit einem Kursziel von 74 Euro belassen. Die Skepsis eines US-Richters gegenüber Teilen der Glyphosat-Einigung sorge für zusätzliche Unsicherheit, schrieb Analyst Keyur Parekh in einer am Dienstag vorliegenden Studie.
Bayer kommt in Sachen Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten einfach nicht zur Ruhe. Das Dauerthema Glyphosat lastet wieder stärker auf dem Aktienkurs. Investierte Anleger bewahren dennoch die Nerven und bleiben mit einem Stopp bei 56 Euro investiert.
(Mit Material von dpa-AFX)