Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer kommt mit seinem Medikamentenkandidaten gegen Herzinsuffizienz Vericiguat voran. Wie das Unternehmen in dieser Woche mitteilte, erreichte eine Phase-3-Studie zu Vericiguat bei Patienten mit sich verschlechternder chronischer Herzinsuffizienz den primären Endpunkt.
Das Mittel habe das Risiko eines kardiovaskulären Todes oder Krankenhauseinweisung aufgrund von Herzinsuffizienz im Vergleich zu einem Placebo in Kombination mit verfügbaren Medikamenten verringert. Bayer entwickelt den Wirkstoff gemeinsam mit dem US-Pharmakonzern Merck & Co.
Analyst Wimal Kapadia von Bernstein Research hatte Vericiguat bereits vor Längerem als nächsten großen Treiber für die Wirkstoffentwicklung der Leverkusener bezeichnet. Herzinsuffizienz sei zwar ein von Pharmakonzernen hart umkämpftes Gebiet, doch hätte Vericiguat im Falle einer Zulassung gute Chancen im Wettbewerb, da es einen neuartigen Mechanismus der Behandlung von Herzinsuffizienz biete.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Bayer nach Fortschritten mit dem Herzinsuffizienzmittel auf "Neutral" mit einem Kursziel von 69 Euro belassen. Das sei eine positive Nachricht, so Analyst Richard Vosser in einer am Montag veröffentlichten Studie. Um das geschäftliche Potenzial des Medikaments zu veranschlagen, benötige er aber mehr Details. Der operative Gewinn (Ebitda) des Agrarchemie- und Pharmakonzerns könne dadurch aber im Jahr 2025 durchaus um sechs Prozent höher ausfallen.
Die Meldung und die insgesamt durchaus positiven Analsten-Kommentare konnte der Aktie von Bayer allerdings keinen weiteren Auftrieb verleihen. Im Gegenteil: Am heutigen Mittwoch verliert das Papier 1,3 Prozent auf 69,26 Euro. Damit ist die Aktie wieder unter die 70-Euro-Marke zurückgefallen. Das zuletzt charttechnische bessere Bild trübt sich damit erneut ein. Unverändert birgt die Bayer-Aktie deutliche Risiken, was die ungelösten Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA angeht.
(Mit Material von dpa-AFX)