Die Bundesregierung will die Anwendung von Glyphosat in Deutschland zum Stichtag 31. Dezember 2023 verbieten. Dann läuft auch die Genehmigung in der EU inklusive Übergangsfrist aus, wenn die Staaten diese nicht erneut verlängern. Keine guten Neuigkeiten für Bayer, auch wenn der Umsatzanteil von Glyphosat in Deutschland relativ gering sein dürfte.
Die geplante "verbindliche Beendigung der Anwendung" von glyphosathaltigen Mitteln steht im "Aktionsprogramm Insektenschutz" von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), welches das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin beschlossen hat. Bereits ab 2020 soll demnach mit einer "systematischen Minderungsstrategie" die Anwendung "deutlich" eingeschränkt werden. Geplant ist unter anderem ein Verbot für Haus- und Kleingärten, öffentliche Flächen wie Parks, sowie Einschränkungen für Bauern, darunter ein Verbot der Anwendung vor der Ernte. Das soll etwa drei Viertel der in Deutschland verwendeten Menge vermeiden.
Durch Übernahme einverleibt
Mit Monsanto hat sich Bayer den umstrittenen Unkrautvernichter Glyphosat einverleibt. Zu den wichtigsten Absätzmärkten zählen allerdings die USA und Brasilien.
Bayer forscht bereits an Alternativen zu Glyphosat, doch das Image leidet unter dem Unkrautvernichter, der nicht nur in Deutschland in Ungnade gefallen ist. Österreich hat den Einsatz bereits verboten. In den USA sieht sich Bayer wegen möglicher Krebsrisiken mit rund 18.400 Klagen konfrontiert. Die finanziellen Risiken sind nicht absehbar. Die Neuigkeiten von der Bundesregierung lassen die Bayer-Aktie indes kalt, in einem freundlichen Marktumfeld verbuchen die DAX-Papiere Zugewinne. Trotz des zuletzt deutlich freundlicheren Chartbildes bleibt die Aktie allenfalls eine Halteposition.
(Mit Material von dpa-AFX)