Die Bayer-Aktie ist im laufenden Jahr im deutschen Leitindex am schlechtesten gelaufen. Das Minus summiert sich seit Jahresbeginn auf gut 40 Prozent. Durch die schwache Performance rutschte das Papier sogar auf den tiefsten Stand seit gut 20 Jahren – und eine schnelle charttechnische Trendwende ist vorerst nicht in Sicht.
Anleger sollten sich von der günstigen Bewertung (Kurs-Gewinn-Verhältnis von 4 bis 5 für 2025) nicht täuschen lassen. Bayer kämpft mit zahlreichen Problemen, darunter die hohe Nettofinanzverschuldung, die Rechtsstreitigkeiten in den USA und die Patentklippe, die es in der Pharma-Division zu bewältigen gibt. DER AKTIONÄR hat die Belastungsfaktoren immer wieder thematisiert.
Für das kommende Geschäftsjahr wird derzeit mit Erlösen von 46,4 Milliarden Euro gerechnet, was minimal über dem Vorjahresniveau liegen soll. Beim bereinigten Ergebnis je Aktie wird ein Rückgang von erwarteten 4,80 Euro im laufenden Jahr auf 4,50 Euro im Fiskaljahr 2025 kalkuliert. Das EBITDA soll von 10,1 Milliarden Euro auf 9,65 Milliarden Euro sinken.
Für die Geschäftsjahre 2024 und 2025 können sich Anleger vorerst auch auf eine gesetzliche Mindestdividende einstellen. Bayer hat ein umfassendes Sparprogramm aufgelegt, um den Konzern effizienter zu machen und die hohe Nettofinanzverschuldung (per Ende September bei rund 35 Milliarden Euro, der gesamte Bayer-Konzern ist an der Börse gerade einmal noch rund 20 Milliarden Euro wert) abzubauen.
Die aufgezählten Probleme im Bayer-Konzern sind kurzfristig nur schwer zu lösen. Interessierte Anleger sollten sich nicht von der günstigen Bewertung (das KGV würde sogar auf Basis aktueller Schätzungen auf 4 im Jahr 2026 fallen) blenden lassen. Die AKTIONÄR-Einschätzung hat Bestand: Anleger positionieren vorerst sich weiterhin an der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.