Der massive Kursverfall bei der Aktie von Bayer hat sich am Donnerstag fortgesetzt. Erstmals seit dem Jahr 2003 (!) notierte das Papier wieder kurzzeitig unter 19 Euro. Immerhin gibt es erneut gute Nachrichten aus der Pharma-Division. Ein ergänzender Zulassungsantrag für Darolutamid (Nubeqa) wurde von der US-Gesundheitsbehörde FDA akzeptiert.
Der von Bayer gestellte Zulassungsantrag basiere auf den positiven Ergebnissen der Phase-3-ARANOTE-Studie. Diese habe gezeigt, dass Nubeqa in Kombination mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) bei Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs (mHSPC) im Vergleich zu Placebo plus ADT das Risiko des Fortschreitens der Erkrankung oder des Todes signifikant reduziere, so die Leverkusener.
Nubeqa ist bereits für die Behandlung erwachsener Patienten mit mHSPC in Kombination mit Docetaxel und für die Behandlung erwachsener Patienten mit nicht metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (nmCRPC) zugelassen.
Bayer hat sich den Zugriff auf Nubeqa durch einen umfangreichen Lizenzdeal mit der finnischen Pharma-Firma Orion gesichert. Das Prostatakrebsmedikament ist einer der wichtigsten Wachstumstreiber in der Pharma-Division des DAX-Konzerns – und wird in diesem Jahr aller Voraussicht nach Blockbuster-Status erlangen.
Die Leverkusener sind allerdings auch dringend auf neue, wachstumsstarke Produkte wie Nubeqa angewiesen. Denn die beiden bisherigen Top-Seller Xarelto (Gerinnungshemmer) und Eylea (Augenheilmedikament) verlieren peu à peu den Patentschutz, womit die Blockbuster dann günstigerer Nachahmerkonkurrenz ausgesetzt sind.
Zuletzt sind immer wieder gute Neuigkeiten aus der Pharma-Division verpufft. Das schwächelnde Crop-Science-Geschäft, die hohe Nettofinanzverschuldung und die anhaltenden Glyphosat- respektive PCB-Rechtsstreitigkeiten sind und bleiben ein enormer Belastungsfaktor für die Aktie. Anleger greifen nicht ins fallende Messer.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.