Das DAX-Unternehmen Bayer hat vergangene Woche die Marktteilnehmer mit überraschend guten Zahlen zum ersten Quartal 2021 überzeugen können. Die Aktie machte daraufhin einen Satz nach oben. Allerdings gab der Wert einen Großteil der Gewinne am Freitag nach Xetra-Schluss wieder ab. Hintergrund sind Neuigkeiten zu den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten.
Denn Bayer hat auch im zweiten seiner US-Berufungsverfahren wegen angeblicher Krebsrisiken des Unkrautvernichters Glyphosat eine Niederlage erlitten. Das zuständige Gericht in San Francisco bestätigte am Freitag ein Urteil, wonach Bayer dem Kläger Edwin Hardeman insgesamt gut 25 Millionen Dollar (20,6 Millionen Euro) Schadenersatz zahlen muss.
Weitere rechtliche Schritte werden geprüft
Bayer zeigte sich in einer Stellungnahme enttäuscht. Die Entscheidung des Gerichts sei nicht durch die Beweislage beim Prozess oder geltendes Recht gedeckt, erklärte das Unternehmen. Bayer ziehe alle rechtlichen Möglichkeiten in Betracht, um eine erneute Überprüfung des Falls zu erreichen. Dabei werde auch die Option geprüft, das Oberste Gericht – den US Supreme Court – einzuschalten.
Anhörung am Mittwoch
Das mit dem Monsanto-Kauf übernommene Glyphosat-Problem macht dem Konzern schwer zu schaffen. In den USA meldeten bereits über 125.000 Kläger Ansprüche auf Schadenersatz an. Bayer will mehr als elf Milliarden Dollar in die Hand nehmen, um das Massenverfahren beizulegen. Doch ein wichtiger Teil des Vergleichs bedarf noch einer richterlichen Genehmigung. Am 19. Mai steht hierzu eine wichtige Anhörung an.
Der starke Jahresauftakt von Bayer wird von negativen Nachrichten zur Causa Glyphosat überschattet. DER AKTIONÄR hat in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder auf die Risiken durch die damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten hingewiesen und mittel- bis langfristigen Anlegern geraten, einen Bogen um die DAX-Aktie zu machen. Die Einschätzung hat Bestand.
(Mit Material von dpa-AFX)