Bayer wirbt in diesen Tagen bei seinen wichtigsten Aktionären um Zustimmung für die geplante milliardenschwere Übernahme des US-Konzerns Monsanto. Nach Angaben eines Firmensprechers vom Freitag soll die Aktion noch bis zur kommenden Woche andauern. Zu den Reaktionen unter den Investoren wurden keine Angaben gemacht.
Vor wenigen Tagen hatte Bayer für Monsanto ein Kaufangebot von umgerechnet 55 Milliarden Euro angekündigt. Der US-Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmittel wies die Offerte zwar als zu niedrig zurück, zeigte sich aber für weitere Verhandlungen offen.
Die Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), eine der größten Vertretungen von Kleinanlegern in Deutschland, hatte die Pläne des Vorstands kurz nach Bekanntgabe bereits begrüßt. Die US-kanadische Blackrock-Gruppe, derzeit mit mehr als sechs Prozent größter Einzelaktionär von Bayer, wollte sich dagegen nicht äußern.
Vor wenigen Tagen hatte eine Umfrage des US-Analysehauses Bernstein unter Bayer-Aktionären ergeben, dass die Mehrheit die Höhe des Kaufpreises ablehnen. Unklar blieb allerdings, wie viele Anleger mit welchen Anteilen überhaupt befragt wurden. Mit rund 300.000 Aktionären gehört Bayer zu den großen Publikumsgesellschaften in Deutschland. Rund elf Prozent sind Privatanleger, darunter auch ein Prozent Belegschaftsaktien.
Kaufempfehlung bestätigt
Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe hat das Kursziel für die Aktien von Bayer angesichts der Übernahmeofferte für Monsanto von 130 auf 103 Euro gesenkt. Analyst Volker Braun beließ die Einstufung aber auf "Kaufen". Die Sorgen mit Blick auf den geplanten Kauf erschienen mittlerweile in den Kurs eingepreist, schrieb er in einer Studie vom Freitag. Am Ende könnte Bayer mit einem höheren Gebot als dem derzeit im Raum stehenden erfolgreich sein. Der Experte berücksichtigt beim Kursziel nun eine Kapitalerhöhung für den Fall einer Übernahme des US-Saatgutkonzerns.
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(Mit Material von dpa-AFX)