Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat Sorgen wegen schwerer Nebenwirkungen seines Corona-Impfstoffs zurückgewiesen. "Eine Analyse unserer Sicherheitsdaten von mehr als zehn Millionen Datensätzen hat keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Lungenembolien oder tiefe Venenthrombosen gezeigt", teilte ein Sprecher am Freitag mit. Das gelte für alle Altersgruppen, Geschlechter, Länder oder Chargen des Astrazeneca-Impfstoffs. "Tatsächlich kommen diese Ereignisse unter Geimpften sogar seltener vor als in der Allgemeinbevölkerung", hieß es weiter.
Dänemark und andere Länder hatten Impfungen mit dem Stoff ausgesetzt. Als Grund wurden Berichte über einen Todesfall und schwere Erkrankungen durch Blutgerinnsel nach der Impfung genannt. Man könne jedoch noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Impfstoff und den Blutgerinnseln bestehe, hieß es.
Die Europäischen Arzneimittelbehörde EMA kam zu dem Schluss, dass der Anteil der Thrombosekranken nach einer Impfung mit dem Astrazeneca-Präparat dem spontanen Auftreten dieser Erkrankung in der Normalbevölkerung entspricht. Bis zum 10. März hat die EMA 30 Fälle von "thromboembolischen Ereignissen" bei fast fünf Millionen mit dem Astrazeneca-Mittel geimpften Menschen registriert.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lässt sich bei Beurteilungen von einem Impfausschuss unabhängiger Experten beraten. Die Experten tagten mindestens alle zwei Wochen und würden sämtliche Präparate und Studien laufend prüfen, sagte eine Sprecherin. Sie beschäftigten sich zurzeit auch mit den Berichten über Astrazeneca. Wann der Ausschuss sich dazu äußern wird, konnte die Sprecherin nicht sagen.
Die Aktie von Astrazeneca muss am heutigen Freitag in jedem Fall weitere Verluste einstecken. Gut ein Prozent geht es am Nachmittag erneut nach unten. Mittlerweile ist das Papier, insbesondere wenn man das weitere Produktportfolio betrachtet, durchaus attraktiv bewertet. Zudem verspricht das Papier eine starke Dividendenrendite. Anleger bleiben weiter mit einem Stopp bei 75 Euro investiert.
(Mit Material von dpa-AFX)