Amgen ist heute mit Abstand der schwächste Wert aus dem S&P 500 am New Yorker Börsenparkett. Die Aktie des Biotechnologie-Unternehmens rauscht zweistellig in die Tiefe. Bereits vor rund zwei Wochen hatten die Papiere stark verloren – der Grund ist derselbe.
Am Dienstag, dem 13. November, ging Amgen mit fast sieben Prozent Minus aus dem Handel und war damit der schwächste Wert an der Wall Street. Heute dürfte der Verlust bei Handelsende noch größer sein: Aktuell notiert die Aktie rund neun Prozent im Minus und damit auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2016. Der Kurs hat eine Lücke gerissen.
Der Hintergrund für den drastischen Ausverkauf sind Studienergebnisse zum Abnehmpräparat MariTide. Bereits vor rund zwei Wochen hatten Anleger aus Sorge um die Sicherheit des Medikaments die Aktie auf Talfahrt geschickt. Nun hat Amgen die Ergebnisse seiner Phase-II-Studie mit dem Präparat bekannt gegeben – und diese sorgen am Markt für herbe Enttäuschung.
Der durchschnittliche Gewichtsverlust nach 52 Wochen liegt mit 20 Prozent nur am unteren Ende der im Vorfeld geäußerten Erwartungen. Zudem bewegt sich das Ergebnis auf demselben Niveau wie Eli Lilly mit seinem Produkt Zepbound, das bereits auf dem Markt ist. Abgesehen davon könnten Eli Lilly mit Retatrutid und Novo Nordisk mit CagriSema die Messlatte noch höher legen.
Das Portfolio, das Amgen abgesehen von MariTide zu bieten hat, ist in die Jahre gekommen. Rund 30 Prozent der Einnahmen sind durch den Ablauf der Patentenexklusivität gefährdet. Die Pipeline, abgesehen von den Adipositas-Präparaten, ist nicht ausreichend, um den potenziellen Erlöswegfall zu kompensieren.
Amgen musste bei MariTide einen schweren Rückschlag hinnehmen. Wer in die Aktie investiert ist, beachtet den Stopp bei 225,00 Euro. Das Basisinvestment im Adipositasmarkt bleib Novo Nordisk.