Wasserstoff-Aktien sind an der Börse derzeit out. Selbst Fortschritte bei bestimmten Unternehmen werden nicht mit steigenden Notierungen goutiert, so auch beim deutschen Wasserstoff-Nebenwert Enapter. DER AKTIONÄR hat mit Finanzvorstand Gerrit Kaufhold über die Aussichten, Besonderheiten der Technologie und Einsatzmöglichkeiten der Elektrolyseure der Gesellschaft gesprochen.
DER AKTIONÄR: Herr Kaufhold, in welchen Märkten sehen Sie die größten Wachstumsmöglichkeiten?
Gerrit Kaufhold: Wir sehen großes Wachstumspotenzial weiterhin in Europa, aber auch in Asien für unsere Produkte – durch unsere Historie haben wir dort ohnehin einen Fuß in der Tür. Enapter blickt aber auch auf Amerika. Hier schlummert deutliches Umsatzpotenzial, dass wir gerne gemeinsam mit unserem strategischen Partner für die Vereinigten Staaten von Amerika heben möchten. Wir haben im Dezember 2023 eine entsprechende strategische Vertriebskooperation geschlossen. Wir erwarten, den Absatz unserer Produkte in den USA durch unseren Distributeur entscheidend beschleunigen zu können.
Wo kommen die Produkte von Enapter zum Einsatz?
Derzeit machen die Energiespeicherlösungen etwa die Hälfte der Erlöse aus, die wir gut mit unseren kleineren Elektrolyseuren bedienen können. Stark wachsend ist der Bereich der Mobilität, aber vor allen auch die industriellen Lösungen. Zum Beispiel haben wir in der Nähe von Münster ein Klinkerwerk mit einer Enapter-Lösung ausgestattet. Hier wird der Wasserstoff als Gas direkt genutzt. Tatsächlich bewegen sind mittlerweile über 90 Prozent der Anfragen, die wir bekommen, in der Multicore/AEM-Nexus-Klasse, also industrielle Anlagen für die Deckung des Bedarfs an größeren Mengen Wasserstoff, die wir auch liefern.