Die VW-Aktie profitierte am Donnerstag von diversen Medienberichten, die erneut einen Börsengang der Sportwagentochter Porsche ins Spiel brachten. Was ist dran an den Spekulationen?
Medienberichten zu Folge habe VW unter anderem bereits Goldman Sachs und Freshfields beauftragt den Börsengang von Porsche vorzubereiten. Volkswagen selbst lehnte eine Stellungnahme auf Anfrage von Bloomberg News ab.
„Es sieht ganz danach aus, als würde viel zu einem Porsche IPO innerhalb der Familien und des VW-Konzern gesprochen. Und natürlich locken die derzeit hohen Aktienbewertungen etwa von Tesla und die IPO etwa von Volvo oder von den chinesischen Start-up á la NIO oder XPeng“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Fakt ist: Im VW-Konzern ist nach der Ära Piëch viel in Bewegung geraten. Die angestoßenen Strategien, mit Nutzfahrzeugen und High-End-Marken wie Bugatti oder auch Bentley unter einem Dach werden in Zukunft nicht mehr funktionieren.
"Porsche kann man sich gut als ein sehr agiles Unternehmen vorstellen, das eigenständig mit mehr Freiheiten schneller fährt als im ganz großen Verbund."
„Dazu kommen hohe Kapitalbeträge, die für die Elektromobilität und erst recht für die Software-Pläne mit autonomem Fahren und anderen Software-Anwendungen notwendig sind. Vielen im VW-Konzern dürften die hohen Börsenbewertungen von Tesla zu denken geben. Porsche kann man sich gut als ein sehr agiles Unternehmen vorstellen, das eigenständig mit mehr Freiheiten schneller fährt als im ganz großen Verbund. Bemerkenswert war ja auch der Ferrari-Börsengang von Marchionne“, ergänzt Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
Es spricht viel dafür, den „wahren“ Wert von Porsche freizulegen. Die IPO-Überlegungen könnten also bereits sehr weit vorgeschritten sein. Der VW-Aktie würde dies auf jeden Fall wieder deutlichen Rückenwind verleihen. Sobald das Break der 200-Tage-Linie bei 202 Euro gelingt, signalisiert die Aktie ein neues Kaufsignal. Spekulativ kaufen.