Volkswagen hat geliefert. Umsatz und Ergebnis lagen im zweiten Quartal über den Erwartungen der Experten. Die Aktie macht einen Satz nach oben.
Der Umsatz wuchs im zweiten Quartal auf Jahressicht um 3,3 Prozent auf 69,5 Milliarden Euro. Das um Sonderkosten für die Dieselaffäre bereinigte operative Ergebnis fiel um 27,7 Prozent auf 4,74 Milliarden Euro.
Für das zweite Quartal rechneten die von Bloomberg befragten Experten mit einem Umsatzminus von 2 Prozent auf rund 66 Milliarden Euro.
Das operative Ergebnis sollte demnach um rund 40 Prozent auf 3,93 Milliarden Euro zurückgehen.
Das zweite Quartal, in dem vor allem erneute Lockdowns die Produktion und Verkäufe auf dem wichtigsten Markt in Asien ausgebremst hatten, drückte mit einem Gewinnrückgang von gut 22 Prozent für sich genommen noch stark auf das Geschäft. Der Absatz von Elektroautos zog aber weiter an.
Finanzvorstand Arno Antlitz sagte, Europas größte Autogruppe habe ungeachtet "beispielloser globaler Herausforderungen beachtliche finanzielle Robustheit bewiesen". Für die zweite Jahreshälfte geht Volkswagen auch von einer Entspannung der Lieferketten-Probleme aus. Den Jahresausblick bestätigte der Konzern.
Die Zahlen waren gut. Jedoch überwiegt bei Volkswagen nach wie vor die Unsicherheit rund um den überraschenden Chefwechsel. Kurzfristig könnte der Rauswurf von Herbert Diess die Aktie belasten. Diess stand wie kein anderer hinter der Elektro-Strategie von VW. Der neue CEO Oliver Blume wird vor allem die Software-Sparte ankurbeln. Bis sich hier erste Erfolge zeigen, könnte es jedoch Monate dauern. Die Aktie bleibt auf der Beobachtungsliste.