Schon am ersten Handelstag im regulären Markt fällt die Traton-Aktie unter den Ausgabepreis. Neben der Automobilindustrie befindet sich auch die Nutzfahrzeugindustrie im Umbruch. Entsprechend gering fiel die Euphorie an der Börse aus. Hat sich Volkswagen mit dem Börsengang der LKW-Sparte verspekuliert?
Schwaches Marktumfeld
Eine schwache Nachfrage hatte das Debakel bereits im Vorfeld angekündigt. Schließlich musste Volkswagen den Ausgabepreis am unteren Ende der Spanne von 27 bis 33 Euro ansetzen. Insgesamt brachte der Börsengang rund 400 Millionen Euro weniger als erhofft ein.
Die Tarton-Aktie war bereits in den ersten Handelsstunden unter den Ausgabepreis von 27,00 Euro bis auf 26,40 Euro gefallen.
Geringer Freefloat
Gerade einmal zehn Prozent aller Traton-Anteile werden an der Börse gehandelt. Volkswagen bleibt weiterhin der größte Anteilseigner, auch der schwedische Pensionsfonds hatte sich mit Aktie im Wert von 200 Millionen Euro eingedeckt.
VW vor Neubewertung
Nach Einschätzung des Analysten Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler könnte das IPO dennoch eine Neubewertung der Volkswagen-Aktie auslösen. Die Sum-of-the-parts-Bewertung des Konzerns sei Pieper zufolge mehr als doppelt so hoch wie der aktuelle Börsenwert. Entsprechend bestätigte der Analyst seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 250,00 Euro.
Unbeeindruckt
Am Freitag verzeichnet die VW-Aktie zwar ein minimales Minus, zeigte sich insgesamt jedoch recht unbeeindruckt vom schwachen Börsengang der LKW-Sparte. Der volatile Seitwärtstrend ist weiterhin intakt. Bereits investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 125 Euro.