Der positive Newsflow bei Volkswagen hält an. Der Auto-Konzern hat in der ersten Jahreshälfte im laufenden Geschäft so viel verdient wie noch nie. Das Betriebsergebnis erreichte nach Angaben vom Donnerstag einen Rekordwert von knapp 11,4 Milliarden Euro - "trotz weiterhin herausfordernder Rahmenbedingungen" und nach einem Verlust von etwa 1,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Die operative Rendite betrug 8,8 Prozent - was das Management veranlasste, die Jahresprognose in diesem Bereich erneut anzuheben. Der operative Ertrag ist jetzt bereits höher als im vorigen Gesamtjahr.
Nach Steuern blieben den Wolfsburgern von Januar bis Juni rund 8,4 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2020 hatten sie hier noch mit mehr als einer Milliarde Euro in den roten Zahlen gelegen. Der Umsatz wuchs um über ein Drittel auf gut 130 Milliarden Euro. Laut Vorstandschef Herbert Diess lief zuletzt "besonders das Premiumgeschäft mit zweistelligen Renditen sehr gut".
Eine Spätfolge, die ebenso auf die Pandemie zurückzuführen ist, hat die Branche jedoch nach wie vor im Griff: Es fehlen die überall verbauten Mikrochips mit Halbleiter-Elementen. Diess sagte den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX mit Blick auf die aktuelle Versorgungskrise und langen Wartezeiten für Kunden: "Ich gehe davon aus, dass wir das im vierten Quartal aufholen können." Wegen der Chip-Engpässe rechnet der Konzern in den kommenden Monaten nicht mehr mit einem ganz so großen Zuwachs der Auslieferungen wie bisher.
Die guten Zahlen sollten der VW-Aktie wieder einen Impuls nach oben verleihen, so dass ein erneuter Test der Marke von 198 Euro ausfällt. Fakt ist: Die Strategie stimmt. Der Fokus auf Software und Digitalisierung zeigt die Richtung an. VW wird in Zukunft so die Möglichkeit haben, neue Erlösquellen zu erschließen. Anleger bleiben investiert. Kurse unter 200 Euro sind Kaufchancen.
(Mit Material von dpa-AFX).