In der Chipkrise sieht VW-Konzernchef Herbert Diess noch viel Arbeit vor sich - an einigen Stellen laufe es aber bereits etwas besser. Dennoch reduziert die NordLB das Kursziel für die VW-Aktie.
"Wir schlagen uns durch. Wir versuchen, damit zurechtzukommen", sagte VW-Manager Herbert Diess am Montag auf dem Wirtschaftskongress der Süddeutschen Zeitung in Berlin. "Ich hoffe, dass wir durch das Schlimmste durch sind." Der Mangel an Halbleiter-Bauteilen sei nicht so überraschend über die Autoindustrie gekommen, wie manche Beobachter behaupteten, so Diess.
Diess bekräftigte frühere Einschätzungen, denen zufolge die schon in diesem Jahr beträchtlich rückläufigen Produktions- und Absatzzahlen wohl auch 2022 unter Druck bleiben dürften: "Wir werden sicher nicht alle Autos bauen können im nächsten Jahr, die wir (bauen) wollen."
Bereits im Vorfeld passte die NordLB das Kursziel für die VW-Aktie nach unten an. Nach den Absatzdaten für den Oktober erwartet Analyst Frank Schwope für das Jahr nur noch einen Absatz von 8,8 bis 9,3 Millionen Fahrzeugen, schrieb der Experte in einer Studie. "Trotzdem dürfte der Konzern im laufenden Geschäftsjahr noch recht starke Ergebnisse erzielen, bei einem ordentlichen vierten Quartal möglicherweise sogar Rekordergebnisse", so der Experte weiter.
Das Kursziel senkte Schwope von 225 auf 220 Euro. Die Einstufung lautet aber weiterhin "Kaufen".
Es bleibt dabei: Volkswagen ist auf dem richtigen Weg, jedoch muss VW-Chef Herbert Diess weiter Tempo in punkto E-Mobility, Software und autonomes Fahren machen. Anleger sollten unbedingt die Verkaufszahlen der im E-Mobility-Sektor im wichtigen chinesischen Markt im Auge behalten. Die Konkurrenz rund um Tesla, Nio, AIways und Xpeng wird immer stärker und knöpft dem Marktführer Marktanteile ab.
Die Aktie ist derzeit auf Richtungssuche. Ein starker Support verläuft bei 177 Euro. Ein Kaufsignal ergibt sich, sobald die Aktie die 50-Tage-Linie bei 191,99 Euro nach oben überwindet.
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