VW greift nach dem französischen Autovermieter Europcar. Derzeit erwäge das Unternehmen zusammen mit den Finanzinvestoren Attestor und Pon Holdings eine Mehrheitsübernahme der Franzosen, wie der Dax -Konzern am Donnerstag in Wolfsburg mitteilte. Wie passt Europcar zu VW und was macht die Aktie daraus?
Ein unverbindliches Angebot über 44 Cent je Aktie von Volkswagen habe Europcar abgelehnt. Das wäre insgesamt ein Kaufpreis von rund 2,2 Milliarden Euro gewesen.
"Die ganz große Transformation in der Autoindustrie ist eigentlich gar nicht die der Antriebswechsel zum Elektroauto, sondern das Zeitalter der intelligenten und autonomem Autos."
Für VW hätte der Deal durchaus Charme. "Die ganz große Transformation in der Autoindustrie ist eigentlich gar nicht die der Antriebswechsel zum Elektroauto, sondern das Zeitalter der intelligenten und autonomem Autos, der Robocars, die UBER-, Lyft- und DIDI-Generation des Ridesharing. Viel hat man über den Übergang vom Autohersteller zum Mobilitätsanbieter gesprochen. Also, eine Flotte von autonomen Fahrzeugen, die uns abholen, an unser Ziel bringen und dann den nächsten Kunden dorthin bringen, wohin er will. MOIA bei VW ist so ein Projekt. In so einer Welt könnte Europcar die VW-UBER Rolle spielen. Die ganze Sache ist aber nicht ohne Risiko. In der Vergangenheit war Europcar und VW keine Win-Win-Geschichte und bisher ist UBER & Co nur mit Verlusten unterwegs.. Also spannend von der Strategie, aber nicht ohne Risiko", sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
Zur Erinnerung: VW hatte Europcar vor 15 Jahren an den französischen Finanzinvestor Eurazeo abgegeben. Einschliesslich Schulden bekam VW 3,3 Milliarden Euro. Volkswagen begründete den Verkauf damals damit, man wolle sich aufs Kerngeschäft konzentrieren.
JPMorgan indes hat Volkswagen nach der jährlichen bankeigenen Autokonferenz auf "Overweight" mit einem Kursziel von 245 Euro belassen. Die Autoindustrie habe inzwischen mehr Einblick, was die Lieferengpässe für Halbleiter betreffe, sei aber noch nicht aus dem Gröbsten raus, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer Branchenstudie. Zu VW schrieb er, der Autobauer habe seine weltweite Absatzstrategie solide aktualisiert.
Der VW-Aktie würden neue positive Impulse guttun. Support findet das Papier in Form mehrerer horizontaler Unterstützungen im Bereich zwischen 218 und 215 Euro. Anleger bleiben dabei. Volkswagen ist in Sachen E-Mobility, Batterieproduktion sowie Software auf dem richtigen Weg.