Die Aktien von VW und der VW-Holdinggesellschaft Porsche haben nach dem Schock durch den russischen Angriff auf die Ukraine wieder an ihre jüngsten Gewinne angeknüpft. Die obersten Gremien des VW-Konzerns stimmten am Vorabend einem Börsengang (IPO) der Sportwagentochter Porsche AG grundsätzlich zu.
Die Umsetzbarkeit wird nun konkret geprüft. Zudem hält der VW-Konzern auch einen Börsengang für sein Elektroauto-Batteriegeschäft für denkbar, allerdings werde dies angesichts der Prüfungen für die Porsche AG derzeit nicht diskutiert. Die Batterie-Sparte wird in den kommenden Jahren mit Milliardeninvestitionen ausgebaut.
Die VW-Aktien legten bis gegen Mittag um 2,9 Prozent auf 181,12 Euro zu. Für die Papiere der Porsche SE ging es um 2,0 Prozent auf 89,88 Euro nach oben. Nachdem die Erwägung eines Börsengangs am Dienstag offiziell publik geworden war, hatte die VW-Vorzugsaktie an diesem und dem folgenden Tag in Summe bereits um fast zehn Prozent zugelegt. Am Donnerstag ging es im Zuge der allgemeinen Marktentwicklung infolge des Russland-Ukraine-Konflikts jedoch um etwa sechs Prozent abwärts. Die Aktien der Porsche SE waren in der Spitze um fast 20 Prozent hochgesprungen und hatten am Donnerstag rund sieben Prozent eingebüßt.
Analysten und Marktexperten verweisen unisono auf den erheblichen Wert, der in beiden Aktien durch einen Börsengang freigesetzt würde. Dabei wird auf den aktuellen Konglomeratsabschlag verwiesen und die hohe Werthaltigkeit der Porsche AG, die ein zentraler Gewinnbringer der VW-Gruppe ist.
Nach Ansicht von Analyst Philippe Houchois von Jefferies belegen die Vereinbarungen zum Börsengang des Sportwagenbauers einen "clever strukturierten Deal". Die direkte Beteiligung an der Porsche AG sei schon fast eine Erfolgsgarantie.
Der Börsengang der Tochter-Porsche würde stille Reserven freisetzen und die Notierung von Volkswagen weiter antreiben. Zuletzt stand die Aktie von VW jedoch im Zuge der allgemeinen Marktschwäche im Zuge des Russland-Ukraine-Konflikts unter Druck. In diesem Zuge wurde das erste vom AKTIONÄR in den Markt gelegte Abstauberlimit bei 170 Euro erreicht. Anleger bleiben an Bord. Bei Porsche lassen Anleger die Gewinne weiter laufen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche.