China ist der wichtigste Automarkt der Welt. Jedes Jahr werden im Reich der Mitte rund 20 Millionen neue Autos verkauft. Zum Vergleich: In Deutschland sind es pro Jahr rund drei Millionen neu verkaufte Autos. Für VW ist China, wenn man so will, die Achillesferse.
Volkswagen kommt in China nicht richtig in die Gänge. Die Verkaufszahlen der Elektroautos ID.4 und ID.6 blieben zuletzt weit hinter den Erwartungen zurück. Keine guten News für VW. Schließlich ist China für den Konzern der wichtigste Absatzmarkt der Welt. Jedes dritte Auto wird in China verkauft.
Mag sein, dass die Elektroautos von VW für den chinesischen Markt nicht hipp genug sind. Zu wenig Technik- und Software-Schnick-Schnack. „Die Chinesen lieben High-Tech und zwar latetest Tech“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.VW-Vorstand Herbert Diess hat bereits angekündigt, die Herangehensweise in China zu ändern. Zugegeben, Volkswagen muss sich sicherlich umstellen. Die Vorzeichen im größten Absatzmarkt der Welt haben sich geändert. Volkswagen hat es in China im E-Mobility-Bereich mit einer immer stärkeren Konkurrenz zu tun.
Nio, Xpeng oder auch AIways haben sich mit ihren Stromern längst positioniert. Die Elektroautos sind stylisch und vollgepackt mit Software. "Insgesamt hat VW derzeit viel Gegenwind in China. In Summe hätte der Start der ID-Familie deutlich dynamischer sein können. VW muss sich in den nächsten Monaten intensiv um den Markt China kümmern", sagt Dudenhöffer.
Zuletzt hat die NordLB das Kursziel für die VW-Aktie unter anderem aufgrund der China-Entwicklung um 20 Euro auf 250 Euro gesenkt. Bereits zuvor hat das Papier etwas an Dynamik verloren. Und das obwohl sich der Gesamtmarkt nach wie vor stabil zeigt. Anleger sollten die Entwicklung in China genau im Blick haben.
Grundsätzlich stimmt die Strategie von VW: In punkto E-Mobility, Software und Digitalisierung sowie Autonomes Fahren hat VW einen Gang höher geschalten. Halten!