Volkswagen hat einen Entwurf für den elektrischen Kleinwagen gezeigt, mit dem die Kernmarke des Konzerns ihre ID-Reihe nach unten erweitern will. Das Auto (Arbeitstitel "ID.2all") soll bis 2026 starten, in etwa die Größe eines heutigen VW Polo haben und in Spanien produziert werden.
Voraussichtlich 2025 sei die Serienversion für den europäischen Heimatmarkt fertig entwickelt, sagte Markenchef Thomas Schäfer am Mittwochabend bei der Vorstellung der Studie in Hamburg. In der Grundausstattung soll der ID.2 weniger als 25.000 Euro kosten, die Reichweite dürfte bis zu 450 Kilometer betragen.
Klimaschützer fordern seit langem, nicht nur teurere Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auszurüsten. Bisher setzte auch VW für seine neue E-Baureihe eher auf mittlere Größen, SUVs oder Limousinen – Einstiegsmodell war der ID.3, der in die Kompaktklasse fällt und mit dem Golf vergleichbar ist. "Wir machen Tempo bei der Transformation, um die E-Mobilität in die Breite zu bringen", erklärte Schäfer nun.
Ein noch kleineres Elektroauto ist bei der Hauptsparte von Volkswagen ebenfalls in Vorbereitung. "Wir müssen uns auch um Fahrzeuge unter 20.000 Euro kümmern", sagte Schäfer. Dies werde die "nächste große Herausforderung". Es hatte etwa Kritik gegeben, weil VW die elektrische Variante des Up im Mini-Segment wohl auslaufen lässt.
Dem präsentierten Konzeptauto soll eine grundsätzliche Bedeutung für die ID-Reihe zukommen. Es zeige auch beim Design, "wo es insgesamt mit Volkswagen" hingeht, so Schäfer. Entwicklungsvorstand Kai Grünitz wies auf eine überarbeitete Fassung der aktuellen Elektro-Plattform MEB ("MEB Entry") hin, die später in Serie gehe. Damit sollen Standardisierungs- und Kostenvorteile in der Herstellung auch kleiner Modelle möglich sein, die Gewinnspannen sind hier deutlich schmaler als bei größeren Autos: "Dank der Skaleneffekte des MEB sind wir in der Lage, Technologien der höheren Klassen preiswert zu integrieren."
Bis 2030 will VW Pkw den Anteil reiner Stromer in Europa auf mindestens 80 Prozent steigern, bis 2026 kommen zehn E-Modelle. Der ID.2 soll zudem ein System für teilautomatisiertes Fahren erhalten.
DER AKTIONÄR hält bei Volkswagen langfristig höhere Kurse für gerechtfertigt. Grundsätzlich geht der Konzern in die richtige Richtung. Die Aktie ist allerdings in den vergangenen Tagen unter Druck geraten und sowohl unter die 200- als auch unter die 38-Tage-Linie zurückgerutscht. Derzeit ist die Aktie deswegen eine Halteposition. Eine schnelle Rückeroberung der genannten Durchschnittslinien würde das Chartbild wieder deutlich aufhellen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz.