Der Volkswagen-Konzern gerät vor allem wegen des Chipmangels immer mehr unter Druck bei den Verkaufszahlen. Im November rutschten die weltweiten Auslieferungen des größten europäischen Autobauers um 31,5 Prozent auf 616.300 Fahrzeuge ab, wie das DAX-Unternehmen am Freitag in Wolfsburg mitteilte.
Damit steht nun auch auf Jahressicht ein Rückgang um 1,7 Prozent auf 8,17 Millionen Fahrzeuge zu Buche. Bisher hatte VW gegenüber dem Vorjahreszeitraum wegen des coronabedingt sehr schwachen Abschneidens 2020 trotz einiger sehr schwacher Monate noch im Plus gelegen. Auf Jahressicht peilt VW noch Auslieferungen von rund neun Millionen Fahrzeugen an nach 9,3 Millionen im vergangenen Jahr.
Im November lieferten sowohl die Kernmarke VW Pkw, sowie auch Audi und Skoda jeweils gut ein Drittel weniger Autos aus als ein Jahr zuvor. Bei Seat war es ein Minus von gut einem Fünftel, genau wie bei den leichten Nutzfahrzeugen. Von den bedeutenden Marken konnte lediglich Porsche die Zahlen mit einem kleinen Minus von 0,3 Prozent in etwa stabil halten, berichtet dpa-AFX. Der Sportwagenbauer ist die Renditeperle im Konzern. Die schweren Nutzfahrzeugmarken MAN und Scania verzeichneten Rückgänge im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Volkswagen auf "Buy" mit einem Kursziel von 280 Euro belassen. Der neue Investitionsplan dürfte zwar nicht überraschen, doch unterstreiche der Autobauer damit sein Engagement beim Übergang zur Elektromobilität, schrieb Analyst Michael Leuchten in einer am Freitag vorliegenden Studie. Der Experte lobte die aggressivere mittelfristige Prognose für den Barmittelfluss und die trotz Produktionskürzungen bestätigten Jahresziele. Mit den bekannt gegebenen Personalien sei die monatelange Unsicherheit nun überwunden und der Markt dürfte sich wieder auf den Kern der VW-Story konzentrieren.
Nach anfänglichem Minus drehte die Aktie von Volkswagen am heutigen Freitag ins Plus. Gegen Mittag gewinnt das Papier 0,3 Prozent auf 182,96 Euro. Damit setzt die Aktie die zuletzt wieder positivere Entwicklung fort. Doch wichtige Hürden gilt es noch zu nehmen, bevor man von einer Trendwende sprechen kann – unter anderem das Vor-Corona-Hoch bei 187,74 Euro.