Es herrscht wohl endlich Klarheit über die Zukunft von VW-Vorstand Herbert Diess. Darüber hinaus sieht die kanadische Bank RBC für die Aktie deutliches Potenzial.
Der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen-Konzerns, Herbert Diess, wird Berichten zufolge nach langwierigen internen Diskussionen über seine Zukunft im Unternehmen aller Voraussicht nach weiterhin in dieser Position tätig sein.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf eine mit den Verhandlungen vertraute Quelle berichtet, wurde der Streit zwischen dem VW-
CEO Herbert Diess und den Gewerkschaften, die die Arbeitnehmer des Volkswagen-Konzerns vertreten, beigelegt. Dadurch ist seine Position als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens gesichert. Die Aktie jedenfalls macht einen Satz nach oben.
Es wäre eine wichtige und weichenstellende Entscheidung für den VW-Konzern. Herbert Diess ist der Treiber in Sachen Elektrifizierung des Produktportfolios. Er hat den Automobil-Hersteller in der Vergangenheit immer wieder zu mehr Tempo im Bereich E-Mobility, Software und Autonomes Fahren aufgerufen.
„Die Öffentlichkeit und VW-Kunden weltweit sind durch Dieselgate im höchsten Maße enttäuscht worden. Diess hat es geschafft, das Unternehmen aus der dunklen Vergangenheit herauszuholen. Müsste Diess gehen, würde der VW-Konzern in ein tiefes Loch fallen und wäre der Spielball von Politikern und Gewerkschaftsinteressen“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Deutliches Potenzial für die Aktie sieht die kanadische Bank RBC. Das Schlimmste könnte vorüber sein in der Beschaffungskrise für Halbleiterbauteile und der Auftragsbestand des Autobauers in Europa sei sehr stark, schrieb Analyst Tom Narayan in einer Studie nach einem Gespräch mit dem Management der Wolfsburger. Sein Kursziel lautet 310 Euro.
Grundsätzlich ist VW mit seinen ID-Modellen auf dem richtigen Weg. Auch die Positionierung in Sachen Autonomes Fahren mit dem Investment in Argo.AI passt. Jedoch muss das Tempo in punkto E-Mobility, Software und autonomes Fahren weiter hochgehalten werden. Nachdem Vorstand Diess weiterhin an Bord bleibt, kann das Papier in einem freundlichen Gesamtmarkt durchaus wieder an die 200-Euro-Marke heranlaufen.
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