Die Volkswagen-Aktie schnitt im Vergleich zur Peer-Group in den letzten Wochen deutlich schlechter ab. Grund dafür ist sicherlich nicht nur die Unsicherheit um Vorstand Herbert Diess.
Die Aktie des Automobil-Herstellers Volkswagen stand in den letzten Wochen deutlich unter Druck. Und das, obwohl sich der Gesamtmarkt in einer stabilen Verfassung befand. Ein Grund für die Underperformance im Vergleich zu Daimler oder auch BMW ist sicherlich die Diskussion um Vorstandschef Herbert Diess.
Diess war wegen seines Streits mit Gewerkschaftsvertretern in die Kritik geraten. Der Aufsichtsrat könnte ihn auffordern, seinen Führungsstil zu ändern, um seinen Job zu behalten. Die für Dienstagabend angesetzte Sitzung des Aufsichtsratspräsidiums von Volkswagen brachte in dieser Frage jedoch keine Entscheidung.
Die Unsicherheit rund um Herbert Diess trug dazu bei, dass viele Anleger ihre VW-Papiere auf den Markt geworfen haben. Denn Diess ist der entscheidende Treiber der Elektrifizierung des VW-Portfolios. Er ruft sein Team seit Monaten immer wieder zu mehr Tempo, zu Innovation im E-Mobility-Segment und neuen Software-Lösungen auf.
Grund zu mehr Tempo hat CEO Diess genug. Vor allem ich wichtigsten Absatzmarkt China kam VW zuletzt nur schleppend vorwärts. Die Verkaufszahlen der ID-Modelle blieben hinter den Erwartungen zurück. Die Konkurrenz rund um Tesla, Nio, AIways und Xpeng wird immer stärker und knöpft dem Marktführer Marktanteile ab.
Nicht umsonst hat VW reagiert und seinen China-Chef Stephan Wöllenstein abgesetzt. Neu auf dem Posten ist der ehemalige Finanzvorstand der Kernmarke VW-PKW, Alexander Seitz.
Die VW-Aktie ist derzeit am Scheideweg. Ein starker Support für die Aktie verläuft bei 177 Euro. Dieser muss halten, sonst droht ein weiterer Rücksetzer Richtung 174,40 Euro. Fällt auch diese Marke, liegt die nächste Unterstützung erst bei 155 Euro.