Volkswagen will für die Softwaresparte Cariad externe Partner mit ins Boot zu holen. Dadurch könnte der Automobil-Hersteller die Kompetenz in Sachen Software stärken. Die Aktie macht einen Satz nach oben…
“Im Prinzip” könnte der Konzern Anteile an Cariad abgeben, sagte VW-Vorstandschef Herbert Diess am Donnerstag in einem Video im Intranet des Konzerns, welches Bloomberg News einsehen konnte. Noch gibt es dazu allerdings keine konkreten Gespräche diesbezüglich. Fakt ist:
Software ist ein wichtiges Zukunftsfeld. Volkswagen hat mit Cariad 2020 eine eigene Software-Einheit gegründet. Die erste Plattform 1.1 ermöglicht Upgrades und Over-the-Air-Updates für das MEB-Produktportfolio. 2023 soll die Premium-Software-Plattform 1.2 starten, die unter anderem ein neues, einheitliches Infotainment-System bietet.
" Je mehr bei CARIAD dabei sind, umso höher die Budgets, umso größer die Dynamik.“
Volkswagen wird jedes Jahr rund 2,5 Milliarden Euro in Cariad stecken. „Jeder Nutzer, der auf diese Plattform geht, erhöht die Netzwerteffekte und auch den Wert“, sagte Finanzvorstand Arno Antlitz im Zuge der Q3-Zahlen gegenüber dem AKTIONÄR.
„Die Investitionen für das „software-getriebene“ Auto sind enorm. Cariad hat große Wettbewerber, wie etwa Google und Waymo, Tesla, aber auch chinesische Software-Riesen, wie Baidu, Huawei oder Horizon Robotic. Dynamik und Geschwindigkeit ist der wichtigste Erfolgsfaktor. Je mehr bei CARIAD dabei sind, umso höher die Budgets, umso größer die Dynamik“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Software wird im E-Mobility-Segment in Zukunft eine zentrale Rolle einnehmen. Nicht umsonst sind fast die Hälfte aller Beschäftigten der chinesischen Elektroauto-Start-Ups Nio und Xpeng Software-Entwickler.
VW muss also in Sachen E-Mobility und Software das Tempo hochhalten. Die Cariad-Plattform für andere zu öffnen, macht also Sinn und kommt an der Börse gut an. Der starke Support bei 155 Euro hat gehalten. Die Aktie hat sich wieder auf den Weg nach oben gemacht.